Lasien Faturon - Imperiale Neuzeit Ordnung

Kreative Werke der Spieler
Antworten
Benutzeravatar
Lasien Faturon
Beiträge:690
Registriert:24 Dez 2006, 12:21
Wohnort:Hamm Bockum-Hövel
Kontaktdaten:

Beitrag von Lasien Faturon » 02 Jan 2009, 17:14

Vorwort

An dieser Stelle möchte ich erwähnen, dass der fiktionale Charakter 'Lasien Faturon' bereits lange vor Kheldron erschaffen wurde. Diese Geschichte besitzt keinerlei Zusammenhänge mit den Ereignisse um Lasien Faturon auf Kheldron und wird es auch nie geben.
Die Reihe der Geschichte besitzt den Namen 'Lasien Faturon'.
Der eigentliche Name der Geschichte ist somit der Untertitel: Imperiale Neuzeit Ordnung.




Edited By Lasien Faturon on 1230912898

Benutzeravatar
Lasien Faturon
Beiträge:690
Registriert:24 Dez 2006, 12:21
Wohnort:Hamm Bockum-Hövel
Kontaktdaten:

Beitrag von Lasien Faturon » 02 Jan 2009, 17:16

Prolog:

Was war ein Jeder, wenn man wüsste, dass, nach seinem Ableben, nicht über einen gesungen werden würde? Wenn es keine Geschichten über einen gäbe? Legenden? Erinnerungen?
Viel habe ich gelesen. In Gedanken versunken, sah ich die Wünsche und träume eines Jeden. Ob es nun die Vergangenheit, die Zukunft oder gar die Gegenwart ist. Der Wunsch der Erfüllung, ändert sich nicht im Menschen. Denn, ein Jeder will nicht vergessen werden. Und deshalb streifen die Menschen über das Land, arbeiten um Reichtum, Ehre oder gar Position. An dem einfachen Wicht, welcher sein Leben lang still und leise seinen Beruf gepflegt hat und nie wirklich die Möglichkeit besaß, sich in der Welt zu manifestieren… Geriete er nicht als Erstes in Vergessenheit?
Ob nun König, Lehnsherr oder Tyrann: Es sind die Positionen welche in Erinnerungen gehalten werden, Generation für Generation weiter. Manneskind wird dann fragen, warum und weshalb? Und die Antwort beruht auf Erzählungen, vielleicht sogar Niederschriften. All jene Dinge, welche den Vorhang der Vergangenheit erklärt. Doch, scheinen auch oft die Schriften, für jene die zur richtigen Zeit lebten, lächerlich und falsch. Denn, vielleicht waren es genau diejenigen, welche die Geschichte erlebten, gemeinsam mit dem, worüber erzählt wird.
Ob der furchtbare Tyrann nicht ein gutmütiger Herrscher war? Der, welcher seinen Titel von Feindesmund bekam, getaucht in vielen tödlichen Intrigen und Falschaussagen, welcher seiner nichts konnte und sie auch, verzweifelt, nicht zu verhindern wusste. Und schließlich starb, als verlassener Mann, welcher nur das Wohle seines Volks und ein Zauber des Lächelns, auf den Gesichtern erleuchten lassen wollte. Mit Gewissen und Stolz, hängend am Strick. Denn, dass eigene Volk hat entschieden und jene Feinde traten ins Licht, jeder ein Lächeln. Und heute, steht überall, in Buch und Wort, welch Schande und Boshaftigkeit, Falschheit und Intrigendrang, der Tyrann hatte, besiegt durch die Gerechtigkeit und Erleichterung des Volkes. Und jene Retter des Landes, welche sich nach dem Fall des Ungetüms, zeigten.
Aber lass es auch ein Hochgelobter König sein, welcher Land und Sonne verband zu einer Wohlgehende Kraft aus Stärke und Vernunft. Geliebt von seinen Untertanen. Und stets im richtigen Licht. Ja. Ein König, der für den Fall des einstiegen Tyrannen, Bürde trägt und dessen altes Land übernahm.
Das sind nur zwei Beispiele welche zeigen, dass Erfüllung und Gier oft miteinander verbunden werden zu einer einzigen Einheit. So sind Geschichten und Erzählungen oft nur die halbe Wahrheit. Denn, welches Kind möchte eine Geschichte hören über einen großen Retter, Magier oder, wie erwartet, ein König welcher von Fehlern und undankbaren, angsterfüllten und menschlichen Einflüssen durchstrickt ist und die Wahrheit zur schreckhaften Erkenntnis allein führt: Es gab und gibt keine Helden.
Vieles habe ich gelesen, sowohl böse, als auch gute Absichten im Menschen entdeckt. Es ist traurig, dass so viele Gedanken, in verzweifelter Hoffnung, ein Bild aufrecht zuhalten, geopfert werden. Sind es Fanatiker, welche ihr Leben hingeben, zur Bewahrung einer Existenz? Oder einfach nur Menschen, die daran festhalten, selber nicht im Schleier des Vergessens zu vergehen.
Ach, wie Traurig. Doch an jene, die nun die kommenden Worte hören: Es ist nun der Anfang einer Geschichte. Einer Geschichte, die ich euch erzähle, da sie eine Existenz beweist. Trachtet danach zu verstehen, was ich mit jedem Wort ausdrücken will. Denn, auch ich erzähle von ‚Helden’, was meine gerade gesprochenen Worte, in einen Schatten der Verwirrung legen mag.
Ich bin vieles. Und doch nur am Rande.

Benutzeravatar
Lasien Faturon
Beiträge:690
Registriert:24 Dez 2006, 12:21
Wohnort:Hamm Bockum-Hövel
Kontaktdaten:

Beitrag von Lasien Faturon » 02 Jan 2009, 17:37

Kapitel I: Stalingrad, Russland – Jahr 2032


„Tötet sie!“ Todesschreie und Befehle füllten die Luft. „Lasst keinen am Leben!“
„General! Wir werden dem Angriff nicht standhalten. Wir müssen uns zurückziehen!“
Wieder ein Leuchtfeuer aus purer Materie. Und einige Quellen der Schreie verließen diese Welt. Sie hatten Glück.
„Nein!“ Er schrie den Leutnant an. Der Schweiß lief seiner Stirn wie ein Regenschauer herunter. „Ich werde die Stellung nicht aufgeben und wenn ich dabei drauf gehen muss!“
Bevor einer noch zu Wort kommen konnte, brach die gerade noch schützende Mauer mit einem ohrenbetäubenden Krachen ein. Zwei Feinde sprangen durch den aufgewirbelten Staub und landeten nicht unweit vor ihnen. Sofort begannen beide mit ihren MCA’s und Gewehren zu schießen.
Ihre Ziele waren jedoch schon hinter einen schützenden Metalltisch ausgewichen. In der einstiegen Großküche hatte dieser Tische mal als taktischen Satz gedient. Dieses Gebäude galt als guter strategischer Stützpunkt. Doch, statt Weltkarten und Figürchen von Feinde auf einen Plan, wurde dieser nun als Feuerschutz umgeschmissen. Alles war irgendwo, irgendwie, ein gewisser Feuerschutz, solange eine Kugel aus dem feindlichen Gewehr damit aufgehalten wurde. Selbst ein simpler, alter Metalltisch, aus besseren Tagen. Tagen, wo man seine Kinder noch auf die vielen, nun von Gefahr durchtränkten, Straßen lassen konnte, ohne zu befürchten, dass eine dieser Bestien sie tötet.
Beide der Überlebenden schwangen ihre AK47’s über den Rand des schützenden Tischs. Sofort erwachten ihre russischen Waffen zum Leben. Ein Austausch aus Projektilen und Feuer. Jeder Kampf aus sprechenden Gewehren zog sich wie Stunden. Dabei waren die Feinde bereits nach wenigen Minuten tot, liegend auf dem staubigen Boden. Sie ertranken förmlich in ihr eigenes, rotes Blut.
Beide atmeten auf. Sie waren müde, erschöpft. Nur das Adrenalin, welches sie durchstößt, sobald man dem Tod ins Auge blickt, hielt sie wach. Wieder war der Kampfeslärm draußen, in den heißen Stadtruinen, zu vernehmen. Hier, im einstiegen Hauptquartier, war es jedoch still. Ungewohnt still. Und beide wussten gegenseitig, dass jeder solche Zeit nutzten musste um zu Kräften zu kommen.
„Verdammt.“ Der Leutnant sprach ruhig und leise. Er war des Schreiens müde.
„Ich werde die letzten Überlebenden nicht opfern, weil Sie in den Wahnsinn leben, wir könnten Stalingrad halten.“
„Leutnant Vector.“ erwiderte der alte General, damaliger Hausmeister einer Schule wie man sich sagt.
„Diese genetischdefekten Wahnsinnigen bluten wie wir auch. Wir werden den Krieg für uns entscheiden, dass das für ein und allemal klar ist.“
Vlamir Vector blickte den General lange an. Eine alte, zerschmetterte Gestalt, die schon lange in Rente gewesen wäre.
Wie konnte das alles nur geschehen? Selbst den Kranken und Schwachen wurde ein Gewehr in die Hand gedrückt. Jene, die noch nie jemanden erschossen haben. Auch wenn ihnen immer eingeredet wurde, dass die Feinde keine Menschen sind und das sie nicht so etwas wie ‚Reinheit der Seele’ besaßen…
Sie sehen einen Menschen, bis auf wenigen Merkmalen, zum verwechseln ähnlich, was die Angelegenheit nicht erleichtert.
Vector selber fühlte sich allein gelassen. War sein Bruder nun in Sicherheit? Oder kämpfte er nun auch auf dem Schlachtfeld? Vector schluckte bei diesem Gedanken.
Sein Bruder war erst zwölf.
Er war froh darüber, dass er selber Kampferfahrungen bereits sein nennen konnte. Denn, zur Zeiten der russischen Konföderation gab es noch den Militärdienst, bevor das ganze Land in Flammen aufstieg und das Internet zusammenbrach.
Vector dachte in der Stille nach, während er den ‚General’ anblickte.
Der Anfang alles Übel, war, wie immer, der Mensch selber. Es kam dazu, dass die Kriege auf der Welt doch endlich zur Ruhe kamen. Selbst die östlichen Länder waren von dem Weltfrieden betroffen und das einfache Volk jubelte. Damals dachte er wirklich noch, dass die Welt doch endlich begriff, was es heißt, die Menschheit gemeinsam zu vertreten. Doch, wie es in der Natur dieser liegt, ist ihnen die absolute Ruhe, eine gänzliche Last. Es wurden jedoch nicht neue gewaltsame Kriege angezettelt. Keine Kriege um langwierige Tötungsakte oder jahrelange Besetzungen von Städten und Dörfern. Nein. So etwas war ja nicht mehr zeitgerecht, sagten viele. Politische Konflikte wurden anders gelöst. Ganz anders.
Da es zu keinen Konflikten jahrlang mehr kam, rüsteten die Länder auf. Die vereinigten Staaten an der Spitze, dicht gefolgt von Russland und Japan. Sicherlich hätte Deutschland auch mitkonkurriert, wäre der Atomschlag nicht gewesen, welcher das gesamte Land, wie auch das vereinigte Belgien und Luxemburg, in sekundenschnelle Zerstörung zerrissen hätte. Angeblich eine defekte Reihe von Nuklearbomben, wie wage Untersuchungen ergaben. Und keine Regierung irgendeines Landes widersetzte sich dieser Vermutung, aus Angst, dass eine, für sie unbekannte Weltmacht, dann auch ihr eigenes Land einem ‚Unfall’ zukommen lässt.
Das strahlende Feuer verschlang Millionen von Menschen und die Nachtbarländer mussten evakuiert werden. Halb Europa galt als radioaktive Zone und nicht mehr bewohnbar. Ein Feld aus Verseuchung, Gift und unbestimmbar für jegliche Messgeräte.
Und dann kamen die Feinde.
Einige Jahre nach der Atomexplosion, gingen Messungen schlagartig zurück und der Geigerzähler zeigte einen Nullwert an. Weder radioaktive Strahlung, noch andere gefährliche Strahlen waren zu messen. Es war, als ob Europa durch Gotteshand gereinigt wurde. Doch, was wir als Wunder angesehen haben, war nichts im Vergleich was danach kam.
Es gab mal einen alten Film. „Terminator“, nannte man ihn. Ein maschinelles, intelligentes Computersystem, übernahm mit einem einzigen Schlag die Kontrolle der Maschinen: Und somit auch über die Menschheit. Nur, weil die Menschen immer mehr Macht haben wollten und immer gefährlichere Sachen erschufen, welche in der Zukunft nur für einen einzigen Zweck genutzt wurden: Um sich zu verteidigen oder um sich gleich zu töten.
Ja. Der „Terminator“ ist nun schon sieben Jahre unter uns. Und zwar nicht in Form einer Maschine, sondern in den schlimmsten Alptraum, den man sich nur vorstellen kann.
Die Feinde erlagen nicht der Kälte, welche Väterchen Frost über das Land jeher brachte. Und jeder wusste warum: MCA’s, wie es viele Politiker nannten, bevor die ersten Fernsehsender abgeschaltet wurden. Keiner der hohen Tiere, wollte dass der tragische Unfall bekannt wurde, welche die Weltmacht Amerika versuchte zu vertuschen. Das, was zum Verhängnis wurde.
Das gehörte jedoch alles der Vergangenheit an. Was nun zählte, war die Gegenwart und jene, die draußen für das Überleben der Menschheit kämpften. ‚Ironisch’, dachte sich Vector noch.
Doch manche waren geblendet. Zu viel Leid mussten manche ertragen und hatten tiefe Narben, die nie verheilt sind. Und genau so einer, stand nun vor ihm. Und Vector wusste, was er nun zu tun hatte.
Der Leutnant zog seine Pistole aus seinen Gürtel und feuerte einmal. Kein Schrei, kein weiterer Laut. Nur das Ausklingen des Knalls. Und der alte Hausmeister war erlöst aus dieser traurigen Welt: Ein direkter Kopfschuss.
Vector ließ erschöpft die Pistole fallen. Er wusste, dass es Zeit war. Er schloss selber die Augen, nachdem er seinen Kriegsgenossen, mit einer sanften Handbewegung, sie seinen für immer schloss. Kein Wort sagend, versuchte er sich einzubilden, dass der alte Mann dafür dankbar war. Doch, sah er nur die Feinde vor Augen, wie sie seine Freunde und Familie förmlich abschlachteten. Wie viel Zeit nun verging, wusste der Russe nicht. Doch, als er seine Augen wieder öffnete, war der qualmende Dampf aus dem Lauf seiner Pistole verschwunden. Nachdem er seine Lage, in voller Ruhe, realisierte, griff er zum grauen Funkgerät und sprach deutlich hinein.
„An alle Truppenverbände der vereinigten Erde, Position Stalingrad. Hier spricht Leutnant Vlamir Vector. General Juskovich ist durch Feindeshand gefallen. Ich übernehme die Führung.“ Er atmete auf, bevor er weiter sprach.
„Ich ordne den sofortigen Rückzug an. Rückzugskoordinaten B3 anwenden. Ich wiederhole: Rückzug zu B3.“
Er ließ den Sprachknopf los. Doch, das einzige was er als Antwort bekam, war das lange, zermürbende Rauschen des Funks. War es möglich, dass die Feinde so schnell einen Störsender errichtet hatten? Seine Augen ruhten auf das Funkgerät. An einer Ecke erkannte man noch einen Sticker des Symbols für Landwirtschaft und Industrie: Sichel und Hammer. Reste aus einer alten Ära.
Dann geschah es, was Vector aus seinen Gedanken riss:
„Hier Zywonik.“ Vector fiel ein Stein vom Herzen.
„Haben verstanden, Leutnant. Truppverbände ziehen sich zu Koordinaten B3 zurück. Haben schwere Verluste. Bringen Sie Ihren Arsch aus der Stadt, Sir!“
Ein fast ersticktes Schmunzeln durchzog sein Gesicht. Er war selber überrascht, dass noch Emotionen möglich waren, die nichts mit Trauer zu tun hatten. Doch nun, wo er die Stimme seines Bruders gehört hatte, wurde er vom Gegenteil überzeugt
„Versprochen.“ Er klemmte das Funkgerät an seinen Gürtel und rammte ein neues Magazin in sein Gewehr. Der Kampfeslärm schien sich zu verlagern. Ein kurzer Blick auf den Kompass: nach Osten. Scheinbar werden die Truppen verfolgt.
Nachdem er Juskovich Waffe und Munition gepackt hatte, erhob er sich schnell wie ein Fuchs und blickte sich gezielt um, sein Gewehr im Anschlag. Das Hauptquartier, ehemals Großküche eines chinesischen Restaurants. Vor ihm eine eingebrochene Wand welche in eine der schmalen Gassen von Stalingrad hinaus führte. Davor wiederum zwei Leichen der Feinde. Geschätzte zwei Meter, vermutete Vector, wie alle. Jedoch, was ihn bisher noch nie aufgefallen war: Sie schienen alle dünn zu sein, ohne Ausnahme.
Er trat vom schützenden Tisch weg und begutachtete diesen kurz. Die Gewehreinschüsse der Feinde haben schwarze Einkerbungen im Metall hinterlassen. So, als ob sich im Tisch eingebrannt hätten. Doch leider war es so, dass deren Waffen wohl einen modernen Biosymmetrischencode verwenden. Einfacher gesagt: Nur wenn man einen von ihnen ist, kann man mit solchen Waffen schießen.
Der Geruch von Schwarzpulver stieg Vector in die Nase, selbst als er die nächtliche Gasse, durch das Loch in der Wand, betrat.
Die Stadt sah so aus, wie er sie erwartet hatte: Brennende Häuser, Einschlagslöcher in den Straßen, wie auch Leichen, wo das Auge reichte. Und zu Vectors Entsetzen, waren die meisten nicht die der Feinde, sondern Leute seiner Truppe oder gar Zivilisten. Das einzige was sich nicht verändert hatte, war der peitschende, kalte Wind.
Er trat ins Mondlicht. In einen langen Pelzmantel stand er neben der Restaurantruine. Sein Gürtel war bestückt mit einem Funkgerät und zwei Granaten. Um seine Schulter ein weiteres Gewehr, sein Eigenes jedoch weiterhin im Anschlag. Sein Gesicht hatte hier und dort Kratzer und sein Haar bestand nur aus einen schwarzen Wirrwarr. So hätte man ihn auf gute vierzig Jahre geschätzt.
Er ging vor, die Gasse entlang und blickte vorsichtig auf die Straße: Sie war leer. Erst nun hatte er die stille bemerkt, welche sich ausbreitete. Anscheinend haben sich die Kämpfe verlegt. Allein sein Atem hörte er… Und ein Rascheln.
Vector schwang sofort die Waffe um. Doch, noch bevor er wieder in jene Gasse etwas erkennen konnte, ertönte ein schnelles, bekanntes Summen. Er wusste was nun kam.
Ein gewaltiger Schlag aus Hitze traf ihn, was ihn rückwärts fallen ließ. Im Sturz schoss er unweigerlich mit seiner Waffe. Patrone für Patrone sauste in den nächtlichen Himmel empor.
Als Vector wieder die Augen öffnete und der brennende Schmerz auf seiner Brust nachließ, erblickte er seine Lage:
Mehrere Gewehre wurden auf ihn gerichtet. Gewehre die der Feind hielt.
Sie waren alle nicht kleiner als ein Meter achtzig. Ihre Brust und Schultern mit einem verzierten Plattenpanzer geschützt, welcher ihr Symbol offen zeigte: Ein Schwert, welches in der Mitte einer Rose verweilt, doch die Klinge nicht die Rose selber durchstößt, so als ob sie darin verschwindet.
Ansonsten einheitlich, mit verzierten Stoffen eingekleidet, hauptsächlich weiß und rot. Was sie auch noch zu erkennen gab, waren zum einen ihre Umhänge. Anscheinend unterschieden sich diese nach Rängen. Manche Kriege hatten weiße, andere grüne oder gar schwarze. Jener Feind, direkt vor ihm, hatte so einen schwarzen. Scheinbar ein General oder dergleichen.
Ihm wurde seine Waffe aus der Hand gerissen. Der Feind vor ihm ließ seine Kapuze langsam vom kopf gleiten und gab sein Gesicht zu erkennen. Und, wie Vector es erwartet hatte, war es ohne Makel. Die Haut glatt wie Stahl, die Augen blau wie der sonnige Himmel, langes, weißes Haar und die Ohren, spitz zulaufend: Elfen.
Sie waren so, wie man sie sich immer vorgestellte, sei es in Büchern oder Filmen. Eine stolze Ader und schön wie unbefleckte Erde, die gerade ein Samen des Lebens herausdrückte.
Jedoch war das schon alles. Denn, so schön sie auch sind, so tödlich sind sie auch. Das sah Vector jeden Tag von neuen.
„Leutnant Vlamir Vector.“ Begann der Elf vor ihm. Er selber wunderte sich selbst nicht, dass sie seinen Namen kannten.
„Ihr befindet Euch auf Boden des elfischen Imperiums und somit der Führung und Weisung des Imperators. Mit den mir zur Verfügung gestellten Befugnissen, darf ich Euch am Leben behalten, sofern Ihr Euch als nützlich erweist und somit dem Imperium dient.“ Der Elf setzte ein trockenes Lächeln auf.
„Erzählt mir welche Position Rückzugskoordinaten B3 ist und ich lasse Gnade walten, Leutnant.“
Stille. Vector blickte die Fabelwesen nur an. Dann griff langsam in seinen Mantel (Die Elfen machten keinen Anstallten zu schießen.) und zog seinen Wodkaflachmann heraus. Er gönnte sich in Seelenruhe einen Schluck. Die wärmende, beruhigende Wirkung setzte sofort ein.
„So.“ antwortete Vector gelassen. „Dein Selbstgekrönter Imperator will also wissen wo B3 liegt?“
„So ist es.“
„Tut mir leid.“ Er griff zu dem Zünder einer Granate seines Gürtels und zog ihn heraus.
„Selbst in der Hölle werde ich es dir nicht sagen!“
Die Elfen rührten sich nicht von der Stelle. Anstatt zu weichen, drückten alle kurz einmal auf ihr Gerät, welches sich an eines ihrer Handgelenke befand. Jene Geräte summten sofort auf. Es waren MCA’s: ‚Mental Control Accelerator’.
Die Granate ging mit einem lauten knall hoch. Die Wände der Gasse stürzten nach außen ein und wirbelten eine Staubwolke auf. Es dauerte einige Sekunden, bis der Staub sich legte und den Schaden offenbarte.
Die Elfen drückten noch einmal auf ihre MCA’s und ihre unsichtbaren Energieschilde verblassten flackernd. Von Vlamir Vector war nicht mehr viel übrig.
Der Elf im schwarzen Umhang wandte sich ab.
„Kommt. Wir müssen eine Welt erobern. Für den Imperator!“




Edited By Lasien Faturon on 1230914738

Antworten