Schulprojekt: Arbeitsmarkt und Arbeitslosigkeit - Einfach alle drauflossenfen ;)

... hab ich von gehört, Grafik soll gut sein, aber AI fürn Popo.
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enyra
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Beitrag von enyra » 07 Jan 2008, 18:40

Hi

Wie der Name des Threads ja schon sagt, geht es um ein Schulprojekt über den Arbeitsmarkt und Arbeitslosigkeit ( VWL/Politik). Das Thema meiner Gruppe ist:
1.) Der Einfluss der Medien auf den Arbeitsmarkt/ die Arbeitslosigkeit
2.) Die Bildungssituation und deren Einfluss darauf.

So, warum schreib ich jetzt hier rein? Ganz einfach: Ich finde, hier kann man einfach besser Leute befragen, als wenn man sich inner City auf die Straße stellt und dort ne Umfrage macht. Einmal, weil das irgendwie ätzend ist und zweitens, weil hier Leute aus den verschiedensten Regionen herkommen und man nicht nur die Meinungen aus ein oder zwei Städtchen hat.
Also...nu senft einfach mal los und schreibt eure Meinung dazu :)
(Wer nich öffentlich schreiben will, kanns mir auch per PM schicken, wenn er mag)

Danke schonmal

Gruß
eny




Edited By enyra on 1199727807

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Wulfus
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Beitrag von Wulfus » 08 Jan 2008, 12:11

1.) Der Einfluss der Medien auf den Arbeitsmarkt/ die Arbeitslosigkeit

Dazu kann ich wenig sagen, außer, dass in Österreich oft die Medien mehr oder weniger unwissend als Instrument verwendet werden, um für die derzeitige Regierung die Arbeitslosenzahlen zu schönen.

Ein Beispiel:
Ein Freund von mir hat nach seiner technischen Matura (Bulme) einen JOb gesucht. In Österreich bedeutet das nach erfolgloser privater Suche, dass er beim AMS (Arbeitsmarktservice) vorstellig geworden ist. Dort wird er in die Datenbank aufgenommen, bekommt eventuelle Weiterbildungen und einen persönlichen Betreuer, der ihm hilft einen Job zu finden. Hat er dann auch - bei einem Internetanbieter (den Namen nen ich lieber nicht). Hat einen Praktikumsplatz bekommen, der dazu führen sollte, dass er danach einen 40 Stunden-Job dort erhält. Praktikum ist mehr oder weniger ein Monat arbeiten und so gut wie nichts verdienen.

NAch dem Praktikum haben sie jedoch 100% der PRaktikantInnen NICHT aufgenommen, sie also mehr oder weniger 1 bis 2 Monate sehr billig arbeiten lassen, um sie dann wieder auf die Straße zu setzen. (Das ist aber nicht der Punkt,...).

Das Lustige ist, dass das AMS die Praktika-Zahlen als "Beschäftigte" in ihrer Statistik aufnimmt, und zwar nicht für die Dauer des Praktikums, sondern länger. Damit wird die Zahl - gerade bei jungen Arbeitslosen halbjährlich gesehen ziemlich verfälscht, weil viele Firmen so arbeiten. Das Problem ist, dass die Medien - in diesem Fall zwei Zeitungen - anscheinend ohne Recherche dieser (wissentlichen oder unwissentlichen) Manipulation auflaufen und ein positives Bild vom öst. Arbeitsmarkt darstellen.

Positiv zu erwähnen ist: Zeitungen haben z.B den Skandal ans Licht gebracht, dass das AMS sinnlos Schulungen verteilt, mehr oder weniger also "Beschäftigungstherapie" für Arbeitslose betreibt. War folgendes: Ein 56 Jähriger arbeitsloser Maurer wurde über das AMS zu EDV-Kursen geschickt, obwohl er weder in dem Bereich arbeiten wollte, oder konnte......

Wie die Medien meiner Ansicht generell auf die GEsamtsituation des Arbeitsmarktes wirken:
Wenig, bis gar nicht. Sie decken ab und zu Skandale auf, aber ob die Wahlzuckerl der Politiker umgesetzt werden und sie eine gute Beschäftigungpolitik führen, liegt anscheinend nur an ihnen. Zumindest sind Politiker in Österreich sehr kritikresistent und machen weder das, was die Opposition noch unpolitische Organe wie Medien, vorschlagen.


2.) Die Bildungssituation und deren Einfluss darauf.
Ich studiere Germanistik und werde irgendwann einmal Taxifahrer mit akademischen Grad. :)
Nein: In meinen Augen leben die Jobaussichten von der eigenen Vielseitigkeit und Flexibilität - zusätzlich gibt es natürlich für den Arbeitsmarkt wichtige und unwichtige Studien. Das Salz in der Suppe bleibt in Österreich sowieso das berühmte "Vitamin B". Ohne Beziehungen arbeitest du neben dem Studium in einem Lagerhaus, mit Beziehungen/Bekanntschaften bekommst du einen Werkvertrag (juhu, daran sitz ich grad - hab auch einmal Glück gehabt) bei einer Forschungsabteilung.

Ist wirklich so:
Bin im Laufe der Jahre sicher nicht qualifizierter für die Jobs geworden, die ich bekommen habe, weil mein Studium meistens nichts mit dem Job zu tun gehabt hat. Ich hab einfach immer mehr Menschen kennengelernt und das Glück gehabt, so bessere Nebenjobs zu bekommen.

Früher hab ich bisschen Lager gearbeitet, danach Fahrrad-Bote, dann Schwimmlehrer, dann in der Landesbibliothek und jetzt Werkverträge zu einem mir fremden Studienzweig.
AUFSTIEG - aber nicht aufgrund meiner universitäten Leistung, weil das Wissen davon, hab ich nur in der Bibliothek anwenden können.

Naja, ich bin nicht naiv und sage, nur Beziehungen nützen, sondern will nur verdeutlichen, dass dieser Faktor zusammen mit der Eigeninitiative sehr wichtig sind. Egal ob man nun nach seinem Lehrabschluss einen Job sucht, oder nach/während dem Studium.

Deswegen mein Resumee:
Akademiker, vorallem aus der Geisteswissenschaft, haben es in Österreich sicher schwerer als viele Lehrabgänger. Jedoch unterliegen die wichtigen Faktoren für Jobaussichten meiner Ansicht nach nicht dem Bildungsstand, sondern oben genannten "externen" Faktoren.


Hoffe, ich hab in meiner Eile nicht zu verwirrend und halbwegs brauchbar geschrieben - wenns eine Themenverfehlung ist, dann darfst schimpfen. :)

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enyra
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Beitrag von enyra » 08 Jan 2008, 12:17

Nee, da muss ich doch nicht schimpfen. Genau sowas will ich hier stehen haben. Einfach daruflosschreiben, waas gerade zum Thema einfällt. Egal was :)

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Refizul
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Beitrag von Refizul » 11 Jan 2008, 10:32

1.) Der Einfluss der Medien auf den Arbeitsmarkt/ die Arbeitslosigkeit

Die Medien verschleiern oft die wirkliche Situation, zum einen wird gehyped was gerade "in" ist, auf der anderen Seite wird geschönt (bzw. die von der Politik // vom AA geschönten Angaben übernommen)...

Leider wird viel zu wenig über Randberufe informiert, und durch den andauernden Blick auf den "perfekten" Azubi // Arbeiter (siehe hierzu z.B. diese "Real-Life-Doku": Deine Chance auf Pro7 kommt der Mist glaube ich) wird vielen Azubis / angehenden Azubis einfach die Chance genommen überhaupt eine Stelle zu bekommen, da die Erwartungen der Chefs meistens so hoch gesteckt sind, dass man diese gar nicht erfüllen kann!

Man könnte hier nun so weit ausholen - angefangen von diesem intellektuellen Unterniveauschrott der auf den meisten Sendern tag-täglich läuft (Talkshows) über diese Verdrehung des Weltbildes durch einseitige Berichterstattung ... man denke sich jedoch seinen Teil...


2.) Die Bildungssituation und deren Einfluss darauf.

Die Bildungssituation in Deutschland ist schlecht, da sind ja alle einer Meinung. Das liegt aber NICHT nur an den Lehrern, denn diese können meistens gar nichts dafür. Oftmals sind es längst überholte Lehrpläne, vorgeschriebe Bücher die benutzt werden müssen oder Unterrichtsinhalte die völlig realitätsfern sind.

Imho müsste viel mehr praktische Tätigkeit den Unterricht ausfüllen. Learning by doing. Was bringt es mir zum Beispiel in einer "RAND OHG" gesessen zu haben, in der Belege per Excel Dokument ausgetauscht werden, anstatt hier einmal eine vernünftige Datenbanklösung zu implementieren. Oder aber das Beispiel "Buchhaltung" ... Rechnungswesen macht keiner auf dem Papier, imho gehören halt auch die Softwareskills zu den Sachen, die ein Unterricht vermitteln sollte, denn das sind die Dinge, auf die ein Betrieb zukünftig dann zurückgreifen kann. Meines Erachtens muss hier "Schule" auch offen für Innovationen sein, nicht nur altbewährtes lehren, sondern Raum für neues schaffen. Was bringts aus einem Buch von 1972 zu lernen, wenn der Stoff längst überholt ist.

Wegen Arbeitsmarkt:

Meiner Meinung nach muss "Schule" als Institution nicht nur ein Wissensvermittler sein, sondern - und zum Beispiel als Berufskolleg ganz besonders - auch Vermittler zwischen "Schüler" und zukünftigem Arbeitgeber sein.
Ich persönlich fand es schade zu bemerken, dass die Betriebe in unsere Umgebung kaum (oder überhaupt nicht) über unseren Bildungsgang bescheidwussten. Einstellung eventuell, aber nur über neue Ausbildung ist meiner Meinung nach keine Alternative. Ich habe einen staatlich anerkannten Beruf erlernt, dann sollte dieser bitte auch als solcher gehandhabt werden.

Wird er das nicht, muss halt die Schule (oder eine entsprechende andere Institution) eingreifen und - Marktwirtschaft hurra - Werbung für den Bildungsgang machen. Das liegt zum Teil jedoch auch in der Hand der Schüler... Man sollte eigentlich lernen, wie man sich - und damit auch den Bildungsgang - ordentlich vermarkten kann. Das hört meiner Meinung nach nicht bereits nach dem Vorstellungsgespräch auf...

Ein Betrieb wird sich merken, wenn ein Schüler aus einem Bildungsgang total fürn ... war, dann stellt dieser einen weiteren Schüler aus dem Bildungsgang mit sicherheit nicht ein.

Ob das hilft, ich hoffe es... Genau wissen tu ichs aber auch nicht... ist halt nur eine Einschätzung auf eigener Basis. Vielleicht seh ich das auch alles falsch.

Refizul ;)

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