Über Kosmisches

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Meister
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Beitrag von Meister » 03 Jan 2013, 15:32

Über Kosmisches

Die folgenden Informationen stammen aus verschiedenen Quellen und behandeln die Erschaffung und das Entstehen der Welt oder den Kosmos im Allgemeinen. Berücksichtigt sind hier nicht die "eigenen" Mythen der verschiedenen Völker Kheldrons, sondern vielmehr allgemeine, teilweise sogar objektive Versuche, die Schöpfung zu erklären. Diese Versuche sind meist religiös aber vor allem philosophisch zu verstehen. Gerade die aktuellen Ereignisse der Jahre 214 und 215 (aktuelles, neues Jahr) geben Einblicke in diese Versuche. Sie sind nicht als allgemeines Wissen zu verstehen, sondern den meisten Bewohnern Kheldrons (teilweise oder ganz) unbekannt!
Man darf aber davon ausgehen, dass Magier- und Priesterklassen der verschiedenen Völker Einblick in diese Schriften haben oder zumindest schon davon gehört haben beziehungsweise in der Lage sind, diese Schriften in einer Bibliothek zu finden, so ihnen der Zugang auf die ein oder andere Weise ermöglicht wird.
Es handelt sich um nicht sortierte Texte / Textauszüge verschiedenster Art mit den verschiedensten Themen und Aspekten zum Bereich der Schöpfung und des Kosmos. Dabei widersprechen sie sich natürlich stellweise in entscheidenden Punkten.



Die Texte:


"Die erste Gigantin flog lange Zeit durch die Sphären. Zwischen den Sternen gefiel es ihr wohl am besten. Sie winkte den Göttern zu, kletterte bis an den äußeren Rand und philosophierte mit Ecaltan, spielte Schach gegen den Herrn der Berge. Manchmal, wenn sie müde war, ritt sie auf dem Panzer einer ebenfalls recht großen Schildkröte, die sich wohl kaum daran störte - schlief sie doch schon seit Ewigkeiten. Als aber ihr Erzfeind, die Finsternis, in der Leere zwischen den Sternen erwachte, riss die Schildkröte die Augen auf, warf die Gigantin von ihrem Rücken und flog eilig auf die erste Welt, die gerade in ihrer Nähe war. So ließ die Schildkröte Blyr sich nieder und schlief auf den Meeren Kheldrons. Ihre Töchter und ihr Ehemann folgten ihr. Der Schwarzstern, ein eifersüchtiger Geselle, beobachtete alles.
Und die Gigantin? Sie strauchelte, konnte sich kaum halten und stürzte in die See eben jener Welt. Und während die Schildkröten längst wieder schliefen, spürte die Gigantin Varathessa große Furcht. Denn sie hörte ein gewaltiges Brummen. Ihr Sturz hatte den Giganten Kheldron geweckt. Wütend wollte er Varathessa wieder in die Leere werfen, aber als er ihr Antlitz bemerkte, da erkannten sie sich. Ihre Sprösslinge Marja, Tector, Ghundra, Midor, Yarun, Samara und Jorgan wuchsen schnell heran. Die Bande der Familie waren so stark, dass sie sich niemals trennen wollten.
Aber Eide und Schwüre halten niemals ewig, so sehr wie es auch wollen: Jorgan litt sehr unter dem Alter seiner Mutter, sodass er voller Eifersucht auf die Schildkröte Blyr und ihren Lebensquell schaute. Da erbarmte sich zum Schein der Schwarzstern Khaliq, und er riet Jorgan, ein Loch in den Leib der Mutter zu bohren, war ihr Wasser doch mindestens so fruchtbar wie das Blyrs. Es war zu spät, als Jorgan die Täuschung bemerkte. So schuf er die schwarze Quelle. Der Schwarzstern lächelte und war zufrieden. Die Saat der Finsternis ging auf, denn Khaliq war klüger und verschlagener als sie, die eines Tages jene schaffen würde, welche Khaliqs Plagen in die Welt tragen würden.
"Unser Sohn muss verbannt werden", knurrte Kheldron. Und Varathessa, voller Trauer, stimmte zu. Es war die Zeit als Zwerge und Elfen auf ihrem Rücken einen Krieg begannen, da bannte sie Jorgan in die weite Ferne, für die Menschen ist es der Norden der Welt. Fortan war er Jorgans Rücken. Sein Geist fiel in einen Wolf, und seine Seele wanderte durch die Sphären. Dort lernte er, dass nur derjenige die Tür des Mysteriums durchschreiten würde, der träumt. Denn die Sterne legen den Traum in die Seele der Sterblichen, die so in die Sphären wandern. Bevor er lange Zeit später selbst in einen Sterblichen fiel, sang er seiner Mutter zehn Lieder, um sie zu besänftigen. Das elfte Lied wollte er seinem Vater singen. Aber der Schwarzstern Khaliq griff das Lied, legte Jorgan schlafen und sang es selbst für Kheldron, damit der Gigant auf ewig seinem Willen gehorchen würde. Das Echo aller elf Lieder fiel in den Schoß der Sternenhüterin, die sie ihrem Volk, den Ledharthien, gab. "Schenkt sie den Menschen, die mich kennen. Kheldron ist verflucht, aber der Fluch kann gebrochen werden!", rief sie.
Der Krieg zwischen den Zwergen und Elaya verletzte Varathessa am Ende so schwer, dass die Familie sich trennte. Marja und Tector gingen in den Westen, Samara in den Süden, Yarun in den Osten und Ghundra und Midor wanderten in die Mitte - wo sie alle bis heute schlafen. Weiter im Norden lehrte der Geist Jorgans seinem auserwählten König alles, was er selbst gelernt hatte - er wollte das Erbe von Vater und Mutter ehren, auch wenn sie nun ewig getrennt waren. Die Tränen Varathessas trockneten in ihrem Schlaf, und weitere Kinder kamen empor. Ihre Namen waren Malcoyn, Traumwinde, Vater Bär und Gwayan. Letzterer erbte des Bruders Gabe, die Träume zu lesen und wählte die Gestalt eines Ogers."

- unbekannte Quelle, vermutlich um 150 v. G.B. verfasst

"Kommen wir, meine werten Schüler, nun zur zweiten Sphäre: den Sternen. Was wissen wir darüber? In den Sternen, so sagt man, wohnen Abbilder der Götter - und zwar aller Götter, die diese Welt und ihre Völker kennen. Es soll mir nun also fernliegen, etwaige Religionen unserer schönen Welt anderen vorzuziehen. Ich will einen allgemeinen Blick auf die Dinge wagen:
Jeder Stern repräsentiert einen der vielen Götter. Gibt es also mehr Gottheiten als jene, von denen wir wissen? Offensichtlich, gibt es doch unendlich viele Sterne im Makrokosmus. Eine These besagt, dass manch ein Stern, den unsere Augen sehen, schon längst erloschen ist und dass sein Licht nur noch ein Schatten des Glanzes ist, den der Stern zu Lebzeiten hatte. Wenn dem so ist, meine Schüler, bedeutet dies nicht nur, dass die Götter eines Tages sterben können, sondern auch - und dies mag noch ketzerischer klingen - dass wir nicht wissen, ob jene Gottheit, die wir anbeten, nicht schon lang vergangen ist. Denn wir wissen nicht, ob der für uns noch sichtbare Stern in Wahrheit schon erloschen ist. Was bedeutet dies? Es bedeutet, dass die Präsenz eines Gottes nicht darüber entscheidet, dass er existiert, nein. Vielmehr soll es uns verheißen, dass viel wichtiger als seine Existenz oder Nichtexistenz unser Glaube an ihn ist - Glaube, werte Schüler, kann nämlich nicht sterben. Aber möglicherweise irren wir uns, und die Sterne sind einfach nur Sterne. Lichter am Himmel, Staub zwischen der Leere und der Schwärze. Wäre das nicht traurig und erheblich sinnlos? (...)"

- aus einer Vorlesung von Hieronymusz Klammberg, um 203 n. G.B.

"So gibt es zwischen den Sternen die Leere, auch endlose Schwärze genannt. Man sagt, dass die Sterne die Götter sind, ihr ewiges Licht. Und das Dazwischen, was ist dann das? Wenn die Herren der Himmel die Sterne sind, was ist dann die Schwärze? Sie ist - es ist der einzig logische Schluss - die Dämonen. Vielleicht mag also das, was wir die Niederhöllen nennen, in Wahrheit ebenso am Himmel über der Welt sein. Demnach lauerten sie, bereit, jedes Licht in ihre unendliche Schwärze aufzusaugen. Tatsächlich lässt sich bestimmen, dass bei dämonologischen Treiben und Beschwörungen ein großer Teil der verwendeten Paraphernalia darauf verwendet wird, die Schwärze anzurufen und aus ihren dunklen Fäden eine Heimsuchung zu manifestieren. Die Schwärze gibt Energien ab, die sich dem Beschwörer als verkörperlichte Boshaftigkeit, als Dämon zeigen. In Wahrheit mag jeder sogenannte Dämon also formlos sein, und sich erst auf Erden in eine groteske Perversion verwandeln, damit die Sterblichen den Anblick der Schwärze in dieser unserer materiellen Welt überhaupt ertragen können. Tatsächlich aber handelt es sich um eine Invokation jener dunklen Materie, die zwischen den Sternen lauert. Diese Materie nutzt die Energie aufgesaugten Lichtes, um uns als Dämon zu erscheinen. Dies, und das ist der wahre Kern dieser These, bedeutet, dass die Schwärze in der Lage ist, die Sterne zu schwächen. Dies erklärt auch den Glaubensansatz vom ewigen Kampf zwischen Licht und Dunkelheit, von dem die sogenannte FINSTERNIS die wohl höchste und am meisten pervertierte Form des Bösen und damit der Leere oder Schwärze zwischen dem Licht der Götter ist."
- aus: "Von den Dämonen und dem wahren Bösen", von Maga Theralia, 213 n. G.B.

"Wir alle, ob wir nun von einem Tectarier reden, einem Hun, gar von einem Kaiseradler oder einem Königshirsch, bestehen aus endlosen Ansammlungen kleinster Teile. Erst die Summe aller Teile ergibt ein Ganzes. Es mag vermessen sein, daran zu glauben und zu denken, dass wir alle nur Staub sind. Staub, der durch den göttlichen Fingerzeig geformt wird zu Körpern, die von einem allmächtigen Gott erst zu dem werden, was sie sind. Noch vermessener aber wäre es, zu glauben, dass erst die Summe allen Staubes auch den Geist vollbringe, ganz ohne göttliches Zutun! (...)
Und dieser Staub, was ist er? Nun, er ist als einzelner Partikel das kleinstmögliche Teil, das allein keinen Wert hat außer zu existieren. Aber es findet andere Teile gleichen Wertes, die sich dann zu einem Ganzen verbinden und zum Menschwerden keine andere Kraft als das Licht der Sonne und das Wasser des Himmels braucht. Der Geist mag erleuchtet sein, aber nicht durch einen ominösen nicht greifbaren Platzhalter, den wir den Herrn nennen, sondern durch sich selbst heraus, indem er von den Sternen nimmt, was die Sterne ihm geben: Licht, Energie. Wir nennen den Kosmos den Macrocosmos, so sollten wir uns selbst den Microcosmos nennen: Denn was am Himmel zu sehen ist, das Kreisen der Planeten und Sterne, spiegelt sich unserem Inneren, indem die einzelnen kleinstmöglichen Teile, die ich Staub genannt habe, sich ebenso aneinander reiben, sich in Bahnen drehen und erst das formen, was wir als Materie sehen und anfassen können. Jedes Wesen, ob Mensch, Tier oder Pflanze, jedes Ding, besteht aus diesen Teilen, die als eigener Kosmos unter dem Sternenzelt existieren. Sind wir dann nicht alle Sterne, alle Teil eines größeren Ganzen? Brauchen wir darum die Vorstellung einer Allmacht, die alles zusammenhält? (...)
Vielleicht sollten wir diese Allmacht ein Geheimnis nennen, das letzte große Geheimnis. Das Mysterium."

- aus: "Neue Mystik", eine Streitschrift aus Tectaria, um 100 v. G.B., unbekannter Verfasser

"Es ist der Schwarzstern, über den wir am wenigsten wissen. Kaum sichtbar am Himmel, fast allein in seinem Sternenbild, wandert er horizontal von Ost nach West und scheint nur an bestimmten kurzen Tagen hell genug, dass ihn das bloße Auge sehen kann. Kein besonderer Aspekt wird ihm zugeschrieben, keine göttliche Kraft und kein besonderer Einfluss scheinen sein Eigen zu sein, wenn er wie alle anderen Sterne auf die Welt schaut. Die Zahl 11, eine Unglückszahl in wohl allen bekannten Kulturen, ist seine Zahl. Und in der Tat ist er an 11 Monaten eines Jahres nur schwer für das bloße Auge zu sehen, nur in einem Monat, dem ersten eines Jahres, scheint er etwas heller. Sein Symbol ist die Krähe, seit jeher ein Unglücksbote, fressen die Krähen doch die Gefallenen einer Schlacht und kündigt ihr gehäuftes Erscheinen doch oft von einer drohenden Schlacht und kommendem Unheil, als würden diese schwarzen Krächzer es spüren, erwarten - oder sogar beschwören. Ist dies der Einfluss des Schwarzsterns? (...)
Beispiele für einen zu vermutenden Einfluss des Sterns fänden sich sicherlich in der Historie der Welt. Wann immer die Plagen über Samariq hereinbrachen war es in einer Zeit, da der Schwarzstern heller am Himmel schien. In den großen Schlachten des Bürgerkrieges und ebenso des vor einigen Jahren erst tobenden Thronfolgekrieges, doch auch schon in den Schlachten gegen die Dunklen Alten, war es stets jener unscheinbare Stern, der gut zu erkennen war und 'seine' Krähen schon Stunden vorher zu den Schlachtfeldern schickte. In der Feuernacht schien der Stern sogar hell, obschon es noch einige Tage dauern sollte bis zur normalen zyklischen Aufhellung des Sternes. Und ist es nicht sonderbar, dass er in seiner Bahn stets länger an einem Ort verweilt, bevor er weiterzieht? Gemeint ist ein ansonsten ebenso unscheinbarer See im Süden Midgards. (...) Vielleicht ist dies alles nur ein Aberglaube. Wenn man etwas sehen WILL, dann sieht man es auch. Und wenn nicht?
(...) Dem religiös Interessierten Leser sei noch gesagt, dass die keltische Gottheit Morrighan ebenso durch eine Krähe dargestellt wird, und ihr soll auch der Stern geweiht sein. Zufall?"

- aus: "Höhere Sternenkunde", von Magus Ptolemäus, Januar 214 n. G.B., Eigentum der Bibliothek der Akademie Bretonias, noch unvollendet

"Der Drudenfuß, ein Pentakel, ist das Zeichen des Makrokosmos, des großen Ganzen. Man sagt, dass schon Ecaltan dieses Zeichen benutzt hat, als er im Krieg gegen die Dunklen Alten, der in Bretonia, Samariq und Midgard tobte, die Elementarknoten gesucht hat, um sie zu beherrschen, dass er selbst Herr über alle Materie werden würde. Und ja, dieses Zeichen ist wahrlich mächtig, steht es doch für alle Elemente und deren combinationes, die ich ebenfalls zu den Elementen zählen will. Wer die Elemente versteht, der begreift die Welt. Und doch mögen ihm viele Dinge stets verschlossen bleiben. Denn neben den offensichtlichen Elementen, die alle Materie formen, gibt es noch jene, welche den Lebensfunken sprühen, der erst die Verbindung aller Elemente ermöglicht und - viel bedeutender! - der materiellen Form Sinn, Zweck, Geist und Seele schenkt. Denn Materie allein ist nur Stoff. Erst das Ganze, das Geheimnis, das Mysterium, wenn wir so wollen, gibt dem Stoff eine Bedeutung, die über ihn hinauswächst und größer ist als er selbst. Wir nennen diesen Wink des Mysteriums: Götter. (...)
Kommen wir zuerst zu den Grundelementen aller Materie, die wohl auch dem einfachsten Manne bekannt sind: Erde, Feuer, Luft und Wasser. (...) Verbinden und mischen wir nun diese Elemente, ergeben sich Para-Elemente und Quasi-Elemente. Die Para-Elemente sind: Eis, Magma, Rauch und Schlamm. Die Quasi-Elemente sind: Blitz, Dampf, Mineral und Strahlung. Das Besondere an den Quasi-Elementen ist die besonders geringe Stofflichkeit. Sie verfliegen schnell, geben ihre Energien ab und verwandeln sich meist in einen anderen Zustand innerhalb des Drudenfußes. (...)
Aber auch den Äther wollen wir als Element nicht vergessen. Er bildet gar eine eigene Sphäre, nämlich das Mathricodon, welches auf physischer und mentaler Ebene zu bereisen ist und von dem manch Magus seine Kraft nimmt, wenn er nicht die Astrale Ebene wählt, eines der anderen Elemente oder gar die Ströme selbst, die alle Elementaren Ebenen umfassen. (...)
Ein weiteres Element in dieser Sichtweise ist die Magie, Resultat der Vereinigung aller genannten Elemente in einen magisch sichtbaren Effekt, der aus Astralem, Strömischem, Etherischem und allen Elementen besteht. Es mag kaum einen Zauber geben, der nicht auf die ein oder andere Weise hinter dem Sichtbaren mit dem Unsichtbaren kommuniziert, denn jede Magie beinhaltet auch für den Anwender das Unbekannte. Und das Unbekannte ist das Mysterium, als Königin aller Elemente - geheimnisvoll, von Traumlesern in Ansätzen sichtbar zu machen, aber am Ende doch das Göttliche, das zu begreifen keinem möglich ist und niemals möglich sein darf!"

- aus: "Elementarismus und Mystik - Ein Zusammenhang?", von Mercutio von Giltheas, um 213 n. G.B.

"Die Traumlesekunst ist eine verbotene oder mindestens verpönte Kunst geworden. Die ersten Erwähnungen fand sie zu einer Zeit, da sie mitnichten eine solch verdammte Aura des Verbotenen innehielt, namentlich in Samariq, wo sie benutzt wurde, um Krankheiten des Geistes und der Seele zu behandeln. Später wurde die Kunst ebenso in Tectaria benutzt, bevor sie dort verboten wurde und in Samariq mehr und mehr an Bedeutung verlor angesichts wahrer und echter Probleme, wie man die Plagen durchaus zu verstehen wusste. (...)
Von der Traumlesekunst weiß man, dass der Anwender geistige Konstrukte benutzt, um entweder selbst gezielt zu träumen, das heißt im Traum ein Ziel, eine Erkenntnis erlangen zu wollen, vielleicht eine verdrängte oder vergessene Erinnerung - oder um die Träume anderer zu lenken und zu erleben, zu lesen. (...)
Was aber, wenn die eigenen gezielten Träume immer wieder an einer Tür enden, die - wenn einmal geöffnet - ein Geheimnis offenbart, das zu groß ist, um erinnert werden zu können? Von den wenigen Aufzeichnungen der Traumleser weiß ich, dass manche von ihnen eben dieses Geheimnis, das Mysterium, durch Träume zu erreichen versuchten und scheiterten. Was ihnen gemein war: Sie alle sahen eine Tür, mit ihrem Namen darauf. Doch nachdem sie sie öffneten, geschahen Dinge, an die sie sich nicht erinnern konnten. Musik war alles, was sie noch wussten. Ein einfaches Lied, von der Raupe Nimmersatt. So mag man glauben, das Mysterium sei ein Witz und das verwendete Traumwasser eine Droge, die den Verstand des Anwenders vernebelt. Warum aber hörten alle dieses Lied? (...)
Bemerkenswert ist jedoch, dass - bevor sie die Türe sahen - sie sich als Vogel durch den Himmel fliegend wähnten, um anschließend, so sagten es einige, den Göttern selbst nahe zu sein, als sie den Sternenhimmel, ja, den Kosmos bereisten. Um genauer zu sein: Traumleser wandern durch die Sphären. Ein Hinweis, der dies bestätigen mag, soll sein, dass das Mathricodon, eine der Sphären, der Äther, nicht unbedingt körperlich, sondern vor allem geistig betreten wird. Sind Traumleser also ebenso Sphärenmagier wie es nachweislich Skalden oder Barden und ebenso bretonische Spielmänner sind, deren Musik auf magische Weise Einfluss auf Materie und Geist nehmen kann? Diese Sphärenmagie muss genauer untersucht werden, und ich bin mir sicher, dass das Ergebnis dieses sein wird: Alle magische Kraft stammt in Wahrheit aus der letzten Sphäre, dem Mysterium."


weitere Texte werden folgen
Alea iacta est.

Die Würfel sind gefallen!

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