Verfasst: 14 Jun 2005, 12:51
Eine neue Welt
Tharon konnte seinen Vater Radulf besiegen. Der Zweikampf -von Göttern gefordert und von beiden gewollt- führte dazu, dass Radulf fiel. Die Walküren nahmen ihn mit sich, er wurde gerettet. Danach konnte Tharon gemeinsam mit Sulva'Irn und Veyitheron den Elfenring vernichten und Veyitherons Ehre im Rat der Elaya wieder herstellen. Rherildans Tod, der Tod seines Bruders, der Tod der Na'Thagla und der vieler anderer war gesühnt. Große Erleichterung und Freude umkamen Tharo. Das erste Mal nach langer Zeit schien die Welt wieder ein wenig besser und würdiger, weiter zu sein -zwischen dem Krieg der Götter gegen die Frostriesen.
Doch an jenem Abend des Sieges, der die Rückkehr Drogars, das Ende Radulfs und viel Jubel gesehen hatte, geschah auch etwas, das Tharon so schnell nicht erwartet hatte:
Eldorian hatte ihm schon vor einigen Wochen berichtet, dass er bei Nordmannen in Midgard aufgewachsen war. Tharon hatte es nicht ausgesprochen, doch dies brachte Eldorian große Anerkennung bei ihm ein. Wenn ein Nordmann einen Bretonen erzog und führte, dann würde aus ihm nicht nur ein tapferer Mann werden, sondern es war auch ein Zeichen von Anerkennung und Wertschätzung.
Und nun brach Eldorian auf, um in die heimatlichen Gefilde der Jugend, Midgard, aufzubrechen. Allein werde er gehen, sagte er. Und er wußte nicht, ob er je zurückkehren würde. Tharon fragte sich, was da in Midgard geschah. Doch wenn es jeden Nordmann betreffen würde, dann hätte Eldorian es ihm gesagt und seine Anwesenheit gewünscht. So blieb Tharon nur, Eldorian die Kette seiner Ahnen zurückzugeben, ihm das Wohlwollen der Götter zu wünschen und sich selbst immer wieder zu sagen, dass Eldorian sicher heimkehren würde.
Heimat. Nach den grauenhaften Ereignissen in Midgard, welche die schrecklichen Ereignisse der jüngeren Vergangenheit auslösten, schien es ihm nicht nur fern zu sein, sondern auch nicht mehr Heimat, sondern verfluchtes Land. Sein Herz schlug für Midgard, aber sein Geist schien dem Land fremd geworden zu sein, nach all diesen Dingen.
Nun aber -die Vergangenheit besiegt- war Midgard wieder ein Ganzes für Tharon. Herz und Geist vereinten sich und suchten in Träumen und Wünschen die großen Gletscher, die verschneiten Täler und riesigen Wälder. Eldorian würde sie bald schon sehen. Sollte er ihm folgen?
Nein. Denn es gab noch mehr:
Vor einigen Monaten verlor sein treuer Freund Olafson beinahe den Verstand, als er besessen war durch finstere Mächte, ausgelöst durch das Studieren eines dunklen Buches. Der Geist Sinister wurde freigesetzt und bedrohte alles. Doch gemeinsam mit seinen Gefährten konnte Tharon die Bedrohung abwenden und Sinister besiegen. Olafson war gerettet und Sinister besiegt. Aber oft war alles nur Schein:
Der Verräter. Sylar starb dafür. Er nannte Tharon, wer der Verräter war. Und Tharon sollte schweigen. Später, als Jaspertin besiegt wurde, fragte er sich oft, ob es richtig war, Sylars Bitten nachzukommen. Immerhin bot das Jaspertin die Gelegenheit, seinen Verrat gänzlich zu begehen, den Schleier des Bösen und des Wahnsinns über seinen Halbbruder Eldorian auszubreiten. Im Kampf auf einem einsamen Friedhof im Norden besiegten sie gemeinsam Jaspertin -und auch Sinister, den er zu beherrschen vermochte. Tharons halbes Gesicht verbrannte, und er verlor sein Auge. Man zahlte immer einen Preis.
So fragte sich Tharon nun, ob das Böse immer das selbe Ding war, ob es nur andere Namen und Erscheinungen wählte. Und dann dachte er immer an sein Gespräch mit dem Feenwesen vom See.
Es begab sich, dass er und viele Gefährten und Bekannte -darunter Donar- ein Einhorn aus den Klauen finsterer Mächte befreiten. Und das Wesen war dankbar. Und jene, die Fragen hatten, wurden an diesen einsamen See gebracht. Dort war diese Fee. Oder dieser Geist. Was auch immer.
Tharon stellte einige Fragen. Er deutete die Worte des Wesens. Und als er die Frage nach der Zukunft seines Volkes stellte, da sprach das Wesen von SUTH. Dies schien ein uraltes dunkles Wesen zu sein. Das Wesen sagte, SUTH sei schon unter den Sterblichen wandelnd, abwartend, lauernd. Und es sagte, seine Schergen seien wie das Wesen selbst Meister der Tarnung. So oder so hatte Tharon bisher nur undeutliche Anzeichen für die Existenz SUTHs gefunden. Wo sollte er auch suchen? Vielleicht war SUTH nicht wirklich ein Ding. Vielleicht war es das, was Menschen taten. Böses.
Der einsame See, an dem er mit dem Wesen redete. Tharon erinnerte sich, dass Glorianna davon sprach, diese Gegend gut zu kennen. Es schien der Ort zu sein, von wo man sie in die Welt schickte, um Wahrheit zu verbreiten. Doch das Kloster war schon seit Ewigkeiten leer und verlassen. Tharon kannte Gloriannas Gesicht. Es war das Gesicht Kathlynns. Wie das möglich sein konnte, wußte er nicht. Immerhin galt Kathlynn seit Monaten schon verschwunden. Immer noch war er sich sicher, dass Maranos dahinter steckte. Dieser seelenlose Schurke würde irgendwann dafür bezahlen, sollte er aus seinem Rattenloch kriechen. Wie auch immer: Kathlynn war fort und scheinbar war Glorianna an ihre Stelle getreten. Im Gegensatz zu Kathlynn war sie mißtrauisch, verbohrt und irgendwie von seltsamer Art. Es war nicht so, dass er sie nicht leiden konnte. Doch ihm schien es, dass Glorianna mehr Geheimnisse über Kathlynn wußte, als sie aussprach. Wenn sie doch der Wahrheit diente, weshalb dann dieses Versteckspiel? Sie hatte schon gesagt, dass sie an Kathlynns Stelle getreten sei. Kathlynn sei in ihr. Wie so etwas möglich war, konnte sich Tharon nicht vorstellen. Doch es schien im Augenblick die einzig sinnvolle Deutung der Dinge zu sein -so seltsam es auch war. War es also nun Kathlynn, mit der er redete? Aber Kathlynn war sanfter. Sie war ihm vetrauter. Dieses Vetrauen würde Glorianna nie gewinnen können. Tharon sah immer Kathlynn, wie sie im Gefängnis Gloriannas darauf wartete, frei zu sein. Es war nie Gloriannas Absicht, das wußte er. Doch es war eben so. Daran schien er nichts ändern zu können. Glorianna blieb ein stummes Rätsel. Ihre besessene Suche nach Wahrheit nahm ab und an Formen an, die Tharon nicht gefielen. Nun konnte sie also Gedanken lesen, Geheimnisse offenbaren. Er hatte ihr schon gesagt, dass er niemanden in seinem Kopf rumschnüffeln lassen wollte. Würde sie es wagen, dann wäre ihre Suche nach Wahrheit beendet. Er bezeichnete sie als Gefährtin, aber ihr eigenes Mißtrauen und ihr unverschuldetes Dasein als Schatten Kathlynns machten es Tharon sehr schwer, ihr so nahe zu stehen wie Kathlynn. Und die war fort.
Sulva'Irn. Sie war ihm eine große Hilfe, als es um Radulf ging. Immerhin war er der Mörder ihrer Eltern. Die Taten Radulfs waren gesühnt. Und die Elfe, die zuvor immer Trauer in den Augen hatte, gewann wieder ein wenig Vetrauen in die Welt und ihre Gerechtigkeit. Das war gut. Tharon hielt früher nicht viel vom Volke der Elfen, doch sie und einige andere belehrten den verbohrten Geist des Nordmannes. In Sulva gewann er eine ungewöhnliche Vertraute, denn beide hatten schwere Schicksale zu überwinden, die miteinander verbunden waren. Sie gewann neuen Mut und er besiegte die Vergangenheit.
Seine Gedanken wanderten zu Freunden, die lang schon Vergangenheit waren. Da waren die beiden kleinen Paladine Legornion und Belkanus. Und auch Eiimhind war schon lange fort. Der Jäger schien in den Weiten der Welt sein Glück zu suchen, so wie all die anderen. Allen voran Ravan. Er hatte wahrscheinlich nicht einmal vom Tode Rherildans erfahren. Tharon hatte ihn schon ewig nicht mehr gesehen. Und Drogar kehrte für ein paar Tage zurück, um ihm beizustehen gegen Radulf. Große Dankbarkeit empfand er. Und wenn Drogar nun wieder nach Hibernia gehen würde, so wäre der Abschied leichter, denn nun war klar, dass er eines Tages zurückkehren würde.
Doch es gab auch neue Freunde. Da war der tapfere Eldorian, der nachdenkliche Ashimar. Der gutmütige Urz und der immer frohe Arvid. Beide Heiler hatten Tharon schon unzählige Male die Haut gerettet. Da war Gardem. Er hatte Rherildans Sterben begleitet und ihn bestattet. Da war Fhink, ein kleiner flinker Söldner, der fast mehr saufen konnte als 10 Nordmannen zusammen. Viele andere kamen ihm noch in den Sinn: Aras, Nefrun natürlich, Lupold, Lurca und viele andere.
Lurca hatte nun vor, ihren eigenen Weg zu gehen und dem Vater ins Unbekannte zu folgen. Und Tharon würde ihr helfen, verband sie doch eine ungewöhnliche Freundschaft, obwohl sie Lebanerin war. Er und Zardan waren auserwählt, ihr den Weg zu bahnen.
Zardan. Der Mönch. Ein sonst so fröhlicher Zeitgenosse, der nach dem Kampf gegen Jaspertin nicht mehr schlafen konnte und nicht mehr der war, der er war.
Bei all den Gedanken fragte er sich, wo eigentlich Arilana steckte. Sie sah sich wohl ein wenig als Schülerin von Nefrun. Aber er hatte sie lang nicht mehr gesehen.
Lord Dreads. Dies schien das nächste Abenteuer zu sein. Dreads suchte das Schwert Serefea, mit dem er einst einen alten Pakt gebrochen hatte. Tharon besaß bereits eines der drei Dinge, die Dreads Schwert zurückholen konnten. Er hatte es von Thara bekommen. Thara war eine Firbolg. Eine Schamanin. Er mochte die große Frau, die ihn um mehr als zwei Köpfe zu überragen schien. Aber er ahnte auch, dass sie mehr über Serefea wußte als sie zugeben konnte. Immerhin wußte der andere Dreads, seine zweite Hälfte, nichts von alldem. Und der berüstete Dreads sah aus wie Dreads eigener Vater, Bervus von Falk. Tharon ahnte, dass diese Sache mehr Folgen haben würde, als man heute ahnte.
Wie auch immer:
In den Winden der Welt waren die Abenteuer noch nicht an ihrem Ende angekommen.
Tharon konnte seinen Vater Radulf besiegen. Der Zweikampf -von Göttern gefordert und von beiden gewollt- führte dazu, dass Radulf fiel. Die Walküren nahmen ihn mit sich, er wurde gerettet. Danach konnte Tharon gemeinsam mit Sulva'Irn und Veyitheron den Elfenring vernichten und Veyitherons Ehre im Rat der Elaya wieder herstellen. Rherildans Tod, der Tod seines Bruders, der Tod der Na'Thagla und der vieler anderer war gesühnt. Große Erleichterung und Freude umkamen Tharo. Das erste Mal nach langer Zeit schien die Welt wieder ein wenig besser und würdiger, weiter zu sein -zwischen dem Krieg der Götter gegen die Frostriesen.
Doch an jenem Abend des Sieges, der die Rückkehr Drogars, das Ende Radulfs und viel Jubel gesehen hatte, geschah auch etwas, das Tharon so schnell nicht erwartet hatte:
Eldorian hatte ihm schon vor einigen Wochen berichtet, dass er bei Nordmannen in Midgard aufgewachsen war. Tharon hatte es nicht ausgesprochen, doch dies brachte Eldorian große Anerkennung bei ihm ein. Wenn ein Nordmann einen Bretonen erzog und führte, dann würde aus ihm nicht nur ein tapferer Mann werden, sondern es war auch ein Zeichen von Anerkennung und Wertschätzung.
Und nun brach Eldorian auf, um in die heimatlichen Gefilde der Jugend, Midgard, aufzubrechen. Allein werde er gehen, sagte er. Und er wußte nicht, ob er je zurückkehren würde. Tharon fragte sich, was da in Midgard geschah. Doch wenn es jeden Nordmann betreffen würde, dann hätte Eldorian es ihm gesagt und seine Anwesenheit gewünscht. So blieb Tharon nur, Eldorian die Kette seiner Ahnen zurückzugeben, ihm das Wohlwollen der Götter zu wünschen und sich selbst immer wieder zu sagen, dass Eldorian sicher heimkehren würde.
Heimat. Nach den grauenhaften Ereignissen in Midgard, welche die schrecklichen Ereignisse der jüngeren Vergangenheit auslösten, schien es ihm nicht nur fern zu sein, sondern auch nicht mehr Heimat, sondern verfluchtes Land. Sein Herz schlug für Midgard, aber sein Geist schien dem Land fremd geworden zu sein, nach all diesen Dingen.
Nun aber -die Vergangenheit besiegt- war Midgard wieder ein Ganzes für Tharon. Herz und Geist vereinten sich und suchten in Träumen und Wünschen die großen Gletscher, die verschneiten Täler und riesigen Wälder. Eldorian würde sie bald schon sehen. Sollte er ihm folgen?
Nein. Denn es gab noch mehr:
Vor einigen Monaten verlor sein treuer Freund Olafson beinahe den Verstand, als er besessen war durch finstere Mächte, ausgelöst durch das Studieren eines dunklen Buches. Der Geist Sinister wurde freigesetzt und bedrohte alles. Doch gemeinsam mit seinen Gefährten konnte Tharon die Bedrohung abwenden und Sinister besiegen. Olafson war gerettet und Sinister besiegt. Aber oft war alles nur Schein:
Der Verräter. Sylar starb dafür. Er nannte Tharon, wer der Verräter war. Und Tharon sollte schweigen. Später, als Jaspertin besiegt wurde, fragte er sich oft, ob es richtig war, Sylars Bitten nachzukommen. Immerhin bot das Jaspertin die Gelegenheit, seinen Verrat gänzlich zu begehen, den Schleier des Bösen und des Wahnsinns über seinen Halbbruder Eldorian auszubreiten. Im Kampf auf einem einsamen Friedhof im Norden besiegten sie gemeinsam Jaspertin -und auch Sinister, den er zu beherrschen vermochte. Tharons halbes Gesicht verbrannte, und er verlor sein Auge. Man zahlte immer einen Preis.
So fragte sich Tharon nun, ob das Böse immer das selbe Ding war, ob es nur andere Namen und Erscheinungen wählte. Und dann dachte er immer an sein Gespräch mit dem Feenwesen vom See.
Es begab sich, dass er und viele Gefährten und Bekannte -darunter Donar- ein Einhorn aus den Klauen finsterer Mächte befreiten. Und das Wesen war dankbar. Und jene, die Fragen hatten, wurden an diesen einsamen See gebracht. Dort war diese Fee. Oder dieser Geist. Was auch immer.
Tharon stellte einige Fragen. Er deutete die Worte des Wesens. Und als er die Frage nach der Zukunft seines Volkes stellte, da sprach das Wesen von SUTH. Dies schien ein uraltes dunkles Wesen zu sein. Das Wesen sagte, SUTH sei schon unter den Sterblichen wandelnd, abwartend, lauernd. Und es sagte, seine Schergen seien wie das Wesen selbst Meister der Tarnung. So oder so hatte Tharon bisher nur undeutliche Anzeichen für die Existenz SUTHs gefunden. Wo sollte er auch suchen? Vielleicht war SUTH nicht wirklich ein Ding. Vielleicht war es das, was Menschen taten. Böses.
Der einsame See, an dem er mit dem Wesen redete. Tharon erinnerte sich, dass Glorianna davon sprach, diese Gegend gut zu kennen. Es schien der Ort zu sein, von wo man sie in die Welt schickte, um Wahrheit zu verbreiten. Doch das Kloster war schon seit Ewigkeiten leer und verlassen. Tharon kannte Gloriannas Gesicht. Es war das Gesicht Kathlynns. Wie das möglich sein konnte, wußte er nicht. Immerhin galt Kathlynn seit Monaten schon verschwunden. Immer noch war er sich sicher, dass Maranos dahinter steckte. Dieser seelenlose Schurke würde irgendwann dafür bezahlen, sollte er aus seinem Rattenloch kriechen. Wie auch immer: Kathlynn war fort und scheinbar war Glorianna an ihre Stelle getreten. Im Gegensatz zu Kathlynn war sie mißtrauisch, verbohrt und irgendwie von seltsamer Art. Es war nicht so, dass er sie nicht leiden konnte. Doch ihm schien es, dass Glorianna mehr Geheimnisse über Kathlynn wußte, als sie aussprach. Wenn sie doch der Wahrheit diente, weshalb dann dieses Versteckspiel? Sie hatte schon gesagt, dass sie an Kathlynns Stelle getreten sei. Kathlynn sei in ihr. Wie so etwas möglich war, konnte sich Tharon nicht vorstellen. Doch es schien im Augenblick die einzig sinnvolle Deutung der Dinge zu sein -so seltsam es auch war. War es also nun Kathlynn, mit der er redete? Aber Kathlynn war sanfter. Sie war ihm vetrauter. Dieses Vetrauen würde Glorianna nie gewinnen können. Tharon sah immer Kathlynn, wie sie im Gefängnis Gloriannas darauf wartete, frei zu sein. Es war nie Gloriannas Absicht, das wußte er. Doch es war eben so. Daran schien er nichts ändern zu können. Glorianna blieb ein stummes Rätsel. Ihre besessene Suche nach Wahrheit nahm ab und an Formen an, die Tharon nicht gefielen. Nun konnte sie also Gedanken lesen, Geheimnisse offenbaren. Er hatte ihr schon gesagt, dass er niemanden in seinem Kopf rumschnüffeln lassen wollte. Würde sie es wagen, dann wäre ihre Suche nach Wahrheit beendet. Er bezeichnete sie als Gefährtin, aber ihr eigenes Mißtrauen und ihr unverschuldetes Dasein als Schatten Kathlynns machten es Tharon sehr schwer, ihr so nahe zu stehen wie Kathlynn. Und die war fort.
Sulva'Irn. Sie war ihm eine große Hilfe, als es um Radulf ging. Immerhin war er der Mörder ihrer Eltern. Die Taten Radulfs waren gesühnt. Und die Elfe, die zuvor immer Trauer in den Augen hatte, gewann wieder ein wenig Vetrauen in die Welt und ihre Gerechtigkeit. Das war gut. Tharon hielt früher nicht viel vom Volke der Elfen, doch sie und einige andere belehrten den verbohrten Geist des Nordmannes. In Sulva gewann er eine ungewöhnliche Vertraute, denn beide hatten schwere Schicksale zu überwinden, die miteinander verbunden waren. Sie gewann neuen Mut und er besiegte die Vergangenheit.
Seine Gedanken wanderten zu Freunden, die lang schon Vergangenheit waren. Da waren die beiden kleinen Paladine Legornion und Belkanus. Und auch Eiimhind war schon lange fort. Der Jäger schien in den Weiten der Welt sein Glück zu suchen, so wie all die anderen. Allen voran Ravan. Er hatte wahrscheinlich nicht einmal vom Tode Rherildans erfahren. Tharon hatte ihn schon ewig nicht mehr gesehen. Und Drogar kehrte für ein paar Tage zurück, um ihm beizustehen gegen Radulf. Große Dankbarkeit empfand er. Und wenn Drogar nun wieder nach Hibernia gehen würde, so wäre der Abschied leichter, denn nun war klar, dass er eines Tages zurückkehren würde.
Doch es gab auch neue Freunde. Da war der tapfere Eldorian, der nachdenkliche Ashimar. Der gutmütige Urz und der immer frohe Arvid. Beide Heiler hatten Tharon schon unzählige Male die Haut gerettet. Da war Gardem. Er hatte Rherildans Sterben begleitet und ihn bestattet. Da war Fhink, ein kleiner flinker Söldner, der fast mehr saufen konnte als 10 Nordmannen zusammen. Viele andere kamen ihm noch in den Sinn: Aras, Nefrun natürlich, Lupold, Lurca und viele andere.
Lurca hatte nun vor, ihren eigenen Weg zu gehen und dem Vater ins Unbekannte zu folgen. Und Tharon würde ihr helfen, verband sie doch eine ungewöhnliche Freundschaft, obwohl sie Lebanerin war. Er und Zardan waren auserwählt, ihr den Weg zu bahnen.
Zardan. Der Mönch. Ein sonst so fröhlicher Zeitgenosse, der nach dem Kampf gegen Jaspertin nicht mehr schlafen konnte und nicht mehr der war, der er war.
Bei all den Gedanken fragte er sich, wo eigentlich Arilana steckte. Sie sah sich wohl ein wenig als Schülerin von Nefrun. Aber er hatte sie lang nicht mehr gesehen.
Lord Dreads. Dies schien das nächste Abenteuer zu sein. Dreads suchte das Schwert Serefea, mit dem er einst einen alten Pakt gebrochen hatte. Tharon besaß bereits eines der drei Dinge, die Dreads Schwert zurückholen konnten. Er hatte es von Thara bekommen. Thara war eine Firbolg. Eine Schamanin. Er mochte die große Frau, die ihn um mehr als zwei Köpfe zu überragen schien. Aber er ahnte auch, dass sie mehr über Serefea wußte als sie zugeben konnte. Immerhin wußte der andere Dreads, seine zweite Hälfte, nichts von alldem. Und der berüstete Dreads sah aus wie Dreads eigener Vater, Bervus von Falk. Tharon ahnte, dass diese Sache mehr Folgen haben würde, als man heute ahnte.
Wie auch immer:
In den Winden der Welt waren die Abenteuer noch nicht an ihrem Ende angekommen.