Adlige Gedanken

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Beriel
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Beitrag von Beriel » 15 Jul 2017, 14:36

Der Tag hätte so schön sein können, wäre da nicht dieser verdammte Anstandslehrer und sein verfluchter Stofffetzen...Ging es der jungen Nordfrau durch den Kopf. "Mylady, es ist wichtig, dass Ihr Euren Kleidungsstil an die Mode des Adels anpasst. Dieses Kleid wird Eurer Figur schmeicheln." Redet der Mann erneut auf sie ein. "Ich zieh DAS, was auch immer das darstellen soll, ganz sicher nicht an. Nimm endlich den Stofffetzen weg und lass mich in Ruhe, sonst werf ich das Ding aus dem Fenster!" herrschte Hlifa ihren Lehrer an. "Mylady, Eure Wortwahl! Bitte bedenkt die Lektionen, die ich Euch lehrte. Ihr solltet Euch eures Standes entsprechend kleiden und artikulieren." Seufzend griff sie zu ihrem Krug und leerte ihn in einem Zug. "Euer Gemahl wird entzückt sein, sobald er Euch in diesem wunderschönen Kleid sieht. Alleine dies..." Weiter kam der Mann nicht, da Hlifa ihn unterbrach. "Mein geliebter Gemahl wird sich totlachen, wenn ich in dem Ding auftauche. Guter Mann, wir führen dieses Gespräch sicher schon zum hundersten Mal. Ich bin eine Nordfrau und uns stehen einfach keine Kleider. Vor allem weiß ich, dass ich in einem Kleid unendlich lächerlich aussehe. Also verschont mich endlich damit und lasst mich alleine, mein Kopf schmerzt." Mit einer Handbewegung scheuchte sie ihn hinaus und setzte sie wieder an ihren Schreibtisch.
Warum tu ich mir das alles überhaupt an? Theo hat mir doch gesagt, dass ich es ihm nur sagen muss, dann werfen wir ihnen den Mist vor die Füße und sind weg. Aber wäre das nicht undankbar? Schwach und inkonzequent? Ihre Gedanken überschlugen sich regelrecht. "Hlifa, warum machst du so ein Gesicht? Was ist denn los?" Der tiefe Klang der Stimme ihres Vaters rieß sie in die Wirklichkeit zurück. "Schon gut, ich hab mich nur über meinen Anstandslehrer geärgert. Was kann ich für dich tun? Geht es allen gut?" Jörn legte den Arm um die Schultern seiner Tochter und sah sie lächelnd an. "Es ist alles gut. Muss denn was sein, damit ich nach dir sehen darf?" Kopfschüttelnd lehnte sie sich an ihrem Vater an und atmete tief durch. "Sehr gut. Willst du mir nicht endlich sagen, was dich schon seit Tagen bedrückt? Wir machen uns Sorgen um dich. Du wirkst seit deiner Reise abwesend und gedankenverloren. Was ist geschehen? Erzähl es mir." Jörns besorgter Blick hinterließ Übelkeit in ihr. "Mir wurden nur einige Dinge klar und ich suche eine Lösung dafür. Die Ereignisse der letzten Jahre haben Spuren hinterlassen, einige davon versuche ich loszuwerden. Ich will mit der Vergangenheit abschliessen und endlich wieder in die Zukunft blicken können, ohne Angst zu haben, dass mich irgendwas wieder in dieses Loch der Hoffungslosigkeit und der Einsamkeit zieht. Der wichtigste Schritt dazu hat Theo für mich getan. Den Mörder zu verbannen, hat einen Knoten in mir gelöst und ich kann Theo nicht genug dafür danken. Er ist ein Geschenk der Götter, ich liebe ihn mit jedem Tag mehr. Leider macht es mir aber auch Angst." Hlifa sah ihrem Vater in die Augen und hob eine Braue, als sie das breite Grinsen sah. "Endlich klingst du wieder wie meine kleine Hlifa, die sich immer Sorgen um alle machte. Ich weiß, ich weiß. Ich soll dich nicht so nennen, aber für mich wirst du immer mein kleines Mädchen bleiben. Kommen wir zu deinen Sorgen und Ängsten: Das ist vollkommen normal, wenn man solche Altlasten mit sich herumschleppt. Lass los, du warst niemals alleine und wirst es auch nie sein. Und dein Theo weiß, dass du ihn liebst und für ihn sterben würdest. Damit dankst du ihm mehr als mit allem anderen. Die Liebe ist etwas sehr schönes, aber sie macht einem auch Angst. Das gehört alles zum Leben dazu. Erinnere dich einfach dran, was ich dir beigebracht habe. Man kann jede 'Schwäche' in eine Stärke umwandeln. Jetzt überlass ich dich aber wieder deiner Arbeit." Der Nordmann küsste seiner Tochter die Stirn und verließ den Raum wieder.
Hlifa ließ den Blick über die Briefe und Pergamente schweifen, wandt sich ab und machte sich auf die Suche nach ihren Söhnen und ihrem Mann.
Im Spielzimmer ihrer Söhne wurde sie fündig. Theo`s Lachen ließ sie in der Tür verweilen. Djarfur und Hervir saßen mit ihrem Vater auf dem Boden und redeten wild durcheinander, als sie ihm berichteten, was sie alles erlebt und gelernt hatten. "Großmutter Hetja hat uns gezeigt, wie man mit der Zwille die Leute ärgern kann, ohne dass sie einen bemerken." Erzählte Djarfur, im einwandfreien Altbretonisch, und sah seinen Bruder kichernd an. "Oh ja, Oma ist toll und sie weiß soviel. Danach war sie mit uns reiten, wir sind quer über die Wiesen galoppiert. Und dann hat sie uns wieder von ihren Reisen erzählt." Hervir strahlte über das ganze Gesicht und sprach wieder einmal mit Händen und Füßen, ebenso wie sein Bruder zuvor in der Muttersprache ihres Vaters. Sie waren noch so jung und doch schon in der Lage mehrere Sprachen zu sprechen, sowie zu unterschieden mit wem sie welche Sprache sprechen sollten. Lächelnd lehnte sie sich die stolze Mutter in den Türrahmen und besah sich ihre kleine Familie, die sie so sehr liebte. Theornon`s Blick fiel auf die Tür und seine Ehefrau, der er ein liebevolles Lächeln schenkte. "Hlifa! Hast du uns etwa belauscht?" "Aber sicher, mein Herz. Hetja hat euch also mal wieder nur Unsinn beigebracht? Ich will alles wissen. Von welcher Reise hat sie denn erzählt?" Immer noch lächelnd schloss sie die Tür hinter sich und durchquerte den Raum, um sich neben ihrem Mann zu setzen und ihren Söhnen zu lauschen.
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Re: Adlige Gedanken

Beitrag von Beriel » 16 Jul 2017, 14:28

Laute und grimmig Worte, Verzweiflung, das Geräusch einer Klinge, die durch Fleisch gezogen wurde und das Zurren eines Pfeiles, dessen Spitze sich in Fleisch und Knochen grub...Danach nur entsetzen, ein scharfer Schmerz, Verdrängung und Ungläubigkeit, die alles zuvor geschehen unwirklich wirken ließen.

Ruckartig schnellte sie hoch und sah sich panisch um. Ihr Puls war derart erhöht, dass sie glaubte ihn beinahe mit den Händen greifen zu können. Der Schweiß rann ihre Stirn und ihren Rücken hinab. Tief durchatmen, alles ist Ordung.. Es war nur ein Traum. Versuchte sich die junge Nordfrau zu beruhigen, was ihr nur schwerlich gelingen wollte. Suchend sah sich Hlifa in ihrem Schlafgemach um und entdeckte ihren friedlich schlummernden Ehemann an ihrer Seite. Sein Anblick half ihr sich endgültig zu beruhigen. Tief durchatmend ließ sie den Blick über die schemenhafte Gestalt Theornon`s schweifen, der immer noch ein zufriedenes Lächeln auf den Lippen hatte. Leider konnte selbst dieser Anblick die düsteren Gedanken und die Erinnerungen an den Alptraum nicht auslöschen. Sehr behutsam wandt sich Hlifa aus seinem Arm und schob sich aus dem Bett. Hoffentlich wecke ich ihn nicht, wenigstens er sollte heute Nacht seinen Schlaf bekommen. Er soll sich nicht mit meinem Sorgen auch noch belasten müssen. Theo hat schon genügend Probleme mit denen er sich rumschlagen muss. Ging es der Thorkriegerin durch den Kopf als sie zum Fenster schlich und sich auf den geplosterten Stuhl davor sinken ließ.
Der Mond erleuchtete ungehindert die Felder und Wiesen ihres Lehns. Ein Blick in den Himmel zeigte abertausende funkelnde Sterne, die sich teils zu wirren Mustern formten, während wieder andere Sternbilder darstellten. Normalerweise genoß sie diesen Anblick sehr, aber in diesem Moment hätte sie ebenso gut eine Wand anstarren können. Alles war wieder da, die Eindrücke, die Erinnerungen und auch die damit verbunden Gefühle. Sie hatte so sehr gehofft, dass sie sich niemals mehr damit auseinander setzen müsste. Aber sie war selbst schuld, war es nicht sie selbst, die gesagte hatte, dass sie mit der Vergangenheit abschließen wollte? Also musste alles zurückkehren, sonst könnte sie niemals mehr ein Leben führen, das man auch lebenswert nennen konnte.
Erneut wanderten ihre Gedanken an den Tag zurück, an dem sich alles veränderte. Ihr Geist war ohnehin sehr aufgewühlt gewesen. Erst dieser Sturm, der das Schiff, auf dem sie nach Samariq fuhren, untergehen ließ, dann der Tod des Tyrell Anhängers, der nötig war um das Leben ihrer Gefährten und ihr eigenes zu retten. Die Treppe des Amurtempels, auf der ihr unaussprechlich schreckliche Bilder gezeigt wurden. Warum musste es noch schlimmer werden? Die Gefangennahme der Tirianither, die ihnen schon so oft geholfen hatten. Diese verdammte Diskussion, die Anna, mit dem Schwert am Hals zweier unschuldliger, in eine absurde Dimension führte und alle entgültig gegen sich aufbrachte. War ich derart herrisch, dass Anna sich nicht getraut hatte mit mir zu sprechen? Habe ich nicht trotz unserer Streitigkeiten und Diskussion immer wieder versucht ihre Freundin zu sein? Ich habe jeden Tag aufs neue die Geduld aufgebracht und ihr alles immer wieder erklärt. Habe ich am Blauen Turm überreagiert? Sicher, ich war müde und ich wollte nur noch vergessen. Aber dazu sollte es nicht kommen, nicht so wie ich es mir vorgestellt habe. Ein einziger, verdammter Pfeil hatte alles verändert. Anna war tot, ihre Freunde zerstritten und sie selbst stand unter Schock.
Das ist alles nur ein schlechter Traum, ich wache gleich auf und muss wieder eine Diskussion über einen lange gehegten Plan führen. Das hatte sie sich eingeredet, aber sie belog sich nur selbst. Hlifa seufzt leise, als sie alles in Gedanken erneut durchlebte. Aber auch da sollte es noch schlimmer werden. Viele gaben ihr die Schuld am Tod der Paladina. Zu guter letzt erschien noch dieser Geist im Seelenmoor, der sie ebenfalls beschuldigte. Natürlich war sie mit daran schuld, hatte sie den Mörder doch unterrichtet. Die Thorkriegerin schüttelte heftig den Kopf. Nein, ich habe keinerlei Schuld daran. Sie hatte Julthos schon einige Zeit zuvor aus der Nachtwache geworfen und ihm erklärt, dass sie ihm nicht mehr helfen kann und wird. Natürlich hätte ich damals anders reagieren müssen. Aber das gilt für uns alle, auch Glorianna hatte sich falsch verhalten. Was nichts daran änderte, dass ihr Tod Mord war. Aran hatte den Mörder bestraft und sie von jeder Schuld freigesprochen. Es musste einen Weg geben damit abzuschließen! Aber immer ein Schritt nach dem anderen. Ich fühle keine Wut mehr, wenn ich an sie denke. Das ist ein guter Anfang. Alles andere brauchte Zeit und...Hlifa schreckte zum zweiten Mal in dieser Nacht hoch als Theornon`s Stimme erklang.
"Hlifa, warum bist du nicht im Bett? Geht es dir nicht gut?" Seine Besorgnis war Balsam auf ihrer verwundeten Seele. "Schlaf weiter, mein Herz. Du hast morgen einen anstrengenden Tag vor dir." Versuchte sie ihrem geliebten Ehemann zu beruhigen, allerdings ließ er sich mit dieser Antwort nicht abspeisen. Er stand auf und lief nackt auf sie zu.
Von sowas sollte ich jede Nacht träumen. Der gestählte, nackte Körper ihres Mannes, der in Mondlicht getaucht auf sie zukam. Ja, dieser Gedanke ist sehr viel schöner. Lächelnd beobachtet Hlifa ihn und sah zu ihm auf, als er vor ihr stehen blieb. "Hast du dich genug an meinem Anblick erfreut? Sagst du mir jetzt, warum du nicht im Bett bist und schläfst?" Grinsend fuhr er ihr durch das Haar und sah sie abwartend an. "Nein, um ehrlich zu sein, du darfst gerne noch ein paar Mal auf und ab gehen. Mir gefällt es dich so zu sehen." Antwortet sie ihm lächelnd, dann wich auch dieses wieder und sie wurde ernster. "Ich habe schlecht geträumt und wollte dich nicht wecken. Die Verbannung von Julthos hat alte, schlecht verheilte Wunden aufgerissen. Aber das wird wieder, bald werden diese Wunden richtig heilen und mir geht es wieder gut. Mach dir keine Sorgen um mich." Theo zog seine Gemahlin an sich, die sich dankbar an ihn schmiegte und die Ruhe spürte, die sie jedes Mal überkam, wenn er sie umarmte. "Ich mach mir aber Sorgen. Das nächste Mal weckst du mich. Mir ist scheißegal, ob die verdammte Arbeit einen Tag liegen bleibt. Du und unsere Söhne sind viel wichtiger als alles andere. Sag mir was ich tun soll, damit es dir besser geht und ich mach es." Tränen der Erleichterung und Rührung stiegen in ihr auf. Womit habe ich einen solchen wundervollen Mann verdient? Thor steh mir bei und hilf mir ihn zu beschützen. Sein Tod wird mein Untergang sein. Stumm schickte die junge Nordfrau ein Stoßgebet gen Himmel und hoffte, dass man sie erhörte. Stirnrunzelnd nahm der Tectarier seine Liebste am Kinn und sah ihr in die Augen. "Nicht weinen, mein schöner Rabe. Alles wird wieder gut, ich verspreche es dir." Mit den Daumen trocknete er ihre Tränen und schloß erneut die Arme um sie. "Komm wir gehen ins Bett. Uns fällt sicher etwas ein, womit wir dich ablenken können." Hlifa konnte es an seiner rauen Stimme hören, womit er gedachte sie abzulenken. Schmunzelnd lehnt sie sich etwas zurück, um die Augen über seinen wunderschönen Körper wandern zu lassen. Ihr Blick blieb kurz an seinen prächtigen Lenden hängen, bevor sie aufstand und ihren Liebsten zum Bett führte, um sich seiner zu erfreuen.
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Re: Adlige Gedanken

Beitrag von Beriel » 19 Jul 2017, 22:23

"Nein, nein, nicht so. Mylady, Ihr vergesst immer den Zwischenschritt. Seht mir noch einmal zu und macht es nach." Ihr Tanzlehrer unterbrach sie gewiss zum zehnten Mal und zeigte ihr wie man diesen Affentanz vollführte. Durchatmend sah sie auf seine Füße und versucht sich den Schrittfolge einzuprägen. Sowas idiotisches! So wird das nichts, warum halte ich mich überhaupt mit dem ganzen Mist auf? Schoß es der Lady zu Hohenfels in den Sinn. "Das wird nichts. Wie soll man sich denn sowas merken? Wer hat diesen Affentanz eigentlich erfunden? Man sollte denjenigen aus dem Reich werfen." Grummelte Hlifa den Lehrer an. "Ihr müsst Euch lediglich auf Eure Schritte konzentrieren, dann könnt Ihr es problemlos bewältigen." Angestrengt sah die Nordfrau auf ihre Füße. "Jaja, schon gut. Also erst den linken Fuß zweimal nach vorne, ja? Dann ein ganzen und einen halben Schritt mit rechts, richtig? Aber wie soll ich die Drehung machen? Das geht doch nicht mit der Schrittabfolge, da legt man sich nur aufs Maul." Ein lautes Lachen unterbrach die Unterrichtsstunde. Hetja wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel und versuchte sich zu beherrschen, da sie sich bereits einen wütenden Blick ihrer Enkelin eingefangen hatte. "Göttlich, mein Kind. Verbringst du mit sowas deine Tage? Deine Lehrer zur Verzweiflung bringen und ihnen aufmüpfige Antworten geben?" Hlifa starrte ihre Großmutter an. "Schön, dass DU dich amüsierst. Aber ja, so verbringe ich einige Tage in der Woche. Du vergisst, dass ich das alles können muss. Sonst stelle ich Theo nur vor allen bloß und mache mich lächerlich. Die adligen Zicken sehen jeden Fehler, den ich mache und zerreissen sich noch Tagelang das Maul über mich. Also warum störst du mich?" Die Alanin zuckt nur mit den Schultern. "Ich wollte dir nur sagen, dass ich mit deiner Mutter und den Mädchen in Stadt gehe. Wir dachten, dass du uns vielleicht begleiten willst. Dein Bruder hat mir von der Taverne erzählt, in der er manchmal Auftritt und die wollen wir uns jetzt mal ansehen." Leise seufzend sah die Kriegerin zu ihrem Lehrer und schüttelte den Kopf. "Ich kann nicht mitkommen, wenn ich den Mist lernen will, dann muss ich weiterüben. Ihr nehmt Wachen mit, ich will nicht, dass ihr alleine unterwegs seid. Und denk nicht mal dran, meine Anordung zu ignorieren. Ich erfahre alles." Die ältere Nordfrau hob gekonnt eine Braue und musterte ihre Enkelin einen Moment, dann nickte sie und verließ den Raum. Der Tanzlehrer setzte seine Ausführungen fort und zeigte der Herrin von Hohenfels geduldig erneut die Tanzschritte.
Nach gefühlten Jahren war es endlich geschafft, für dieses Mal, und Hlifa konnte sich schöneren Dingen widmen. Wie zum Beispiel ihren Gemahl aufzusuchen und eine Kleinigkeit mit ihm essen. Sie blieb vor der Tür stehen, da sie Stimmen aus seiner Stube hörte. Nach einem Grummeln war ein Kichern zu vernehmen und Jan öffnete die Tür. "Na schöne Chefin? Willst du den Grieskram etwas aufheitern? Hat er dringend nötig." Hlifa sah ihn fragend an und er deutet nur kichernd in den Raum, bevor er sich auf den Weg machte. Vorsichtig warf sie einen Blick hinein, um abzuschätzen können, wie schlecht Theornon`s Laune wirklich war. "Wenn du schlechte Nachrichten hast, dann will ich sie nicht hören. Aber reinkommen kannst du trotzdem." Er hielt den Blick auf einige Dokumente gerichtet. Allerdings konnte sie heraushören, dass seine Laune sich direkt etwas gebessert hatte. Darum betrat sie den Raum und schloß die Tür hinter sich. "Ich dachte, du hast vielleicht Lust mit mir zu essen. Aber wenn ich störe, dann kann ich auch gehen." Endlich sah er auf und schüttelte den Kopf, während er alles verstaute. "Untersteh dich. Du bist immer eine willkommene Ablenkung. An was hast du denn gedacht?" Lächelnd förderte sie ein Flasche Wein, sowie zwei Kelche und einen Teller mit kleinen Häppchen zutage. Sie stelle alles auf seinen Schreibtisch. "Ist nichts besonderes, aber besser als überhaupt nichts. Worüber hast du dich geärgert? Kann ich dir irgendwie helfen? Du hast mir schon einiges beigebracht, also kann ich dir auch Arbeit abnehmen." Ein lautes Klopfen unterbrach ihr Gespräch.
"Wenn die Burg nicht brennt, dann will ich jetzt nicht gestört werden." Knurrte Theo den Unbekannten an, der die Tür nichtsdestotrotz öffnet und den Kopf hinein steckte. "Na wenigstens hab ihr eure Hosen noch an." Callum sah grinsend zwischen seinen Anführern hin und her. "Du wolltest doch Aethel`s Bericht sofort haben. Hetja und die anderen Damen sind mit Berg und ein paar Wachen in die Stadt gegangen." Der Märker legte einige Pergamente auf den Tisch und zog sich zurück. "Ich würde die Tür ja abschließen." Mit diesen Wort schloss er schnell die Tür und sie waren endlich wieder alleine. "Irgendwann...Das kann bis später warten." Theornon verstaute den Bericht der Magierin in einer Schublade. Hlifa öffnete schmunzelnd die Flasche und füllte die Kelche. "Du kennst ihn doch. Callum trägt das Herz auf der Zunge, was ihn nicht weniger sympatisch macht. Ich bin froh, dass er bei uns ist. Aber wo waren wir? Ach ja, wie kann ich dir helfen?" Der stolze Burgherr lehnte sich zurück und trank einen Schluck. "Schon gut, ich erledige das später. Erzähl mir lieber, wie dein Morgen war." Nach dem sie den Stuhl auf die andere Tischseite befördert hatte, ließ sich die Nordfrau darauf nieder und warf ihrem Mann ein schiefes Grinsen zu."Tanzunterricht...Das ist schlimmer als jeder Kampf, den ich je bestritt. Und ich seh die Krähen jetzt schon kreisen, der nächste Ball wird voll von ihnen sein. Und alle werden auf einen Fehltritt meinerseits warten...Wenn diese dämlichen Ziegen erst mitbekommen, dass eine Nordische Flotte unterwegs ist, dann werden sie mich noch mehr anstarren. Scheiß auf sie, sollen sie doch machen was sie wollen. Lassen wir das. Ich will einfach nur etwas Zeit mit dir verbringen, bevor du wieder den ganzen Tag irgendwelche Dokumente und Berichte lesen musst." "Ich könnte mir auch etwas bessere Vorstellen, aber wir müssen die Burg am Laufen halten. Sobald Djarfur und Hervir im Bett sind, machen wir uns einen schönen Abend. Was sagst du?" Die Kriegerin lehnte sich nach vorne und küsste ihren Liebsten als Anwort. Danach unterhielten sie sich einige Zeit, bevor sie sich beide wieder ihren Pflichten widmen mussten.
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Re: Adlige Gedanken

Beitrag von Beriel » 26 Jul 2017, 14:40

Djarfur und Hervir vollführten einen Freudentanz als sie ihnen sagte, dass sie bald gemeinsam nach Tectaria reisen würden. Ihre Mutter brachte es nicht übers Herz ihnen zusagen, dass der Grund kein erfreulicher war. Stattdessen sah Hlifa ihren Söhnen schmunzelnd zu. "Hätte das nicht bis nach dem Unterricht warten können, Lady Hlifa?", fragte Owen, der Hauslehrer und ihr enger Vertrauter. Sie quittierte seinen Tadel mit einem Lächeln und deutete auf eine Karte des bretonischen Reiches. "Reg dich nicht auf, Owen. Das ist passend zur Unterrichtsstunde. Vor allem wollte ich es dir auch gleich sagen, denn du wirst uns begleiten. Wir haben es gestern Abend noch besprochen und darum konnte ich es weder den Beiden noch dir vorher sagen." Seine Förmlichkeit ihr gegenüber, sobald andere Personen im Raum waren, war immer noch sehr ungewohnt und ein wenig erschreckend. Hatten sie vor einigen Jahren noch ein viel innigeres Verhältnis miteinander gepflegt. Aber Owen hatte sie gehen lassen, trotz oder vielleicht gerade wegen der Gefühle, die sie für einander hegten. Und doch war er hier und löste sein Versprechen seiner ehemaligen Geliebten gegenüber ein. Hlifa beoachtete den Lebaner einen Moment als er die Karte Bretonias gegen eine Tectarias austauschte, dann verließ sie den Raum und sorgte dafür, dass die Anordnungen zum Schutze aller Bewohner der Burg in die Tat umgesetzt wurden.


Sie befand sich gerade auf dem Weg zum Arbeitszimmer ihres Gemahl, den sie gedachte endlich hinter seiner zweiten Frau, seinem verdammten Schreibtisch, hervorzuholen, um den Abend gemeinsam mit einer befriedigerenden Beschäftigung zu verbringen. Da hielt Joseph, einer der Diener in Hohenfels, sie auf und teilte ihr mit, dass man ihre Anwesenheit im Hauptraum der Burg benötigtete. Seufzend sah sie kurz auf die Tür der Stube und wendete sich unverrichteter Dinge ab, um sehen warum ihre Anwesenheit gerade JETZT so wichtig war.
Im Hauptraum standen einige Wachen und warteten eindeutig auf sie. "Was ist denn so wichtig, das es nicht bis morgen hätte warten können?" sichtlich genervt schritt die Lady zwischen den Wachen hindurch und verharrte mitten in der Bewegung. "Wer sind diese Leute? Und was haben sie verbrochen, dass sie selbst in diesem Zustand gefesselt sind?" Das Bild, das sich ihr bot, war merkwürdig und beunruhigend zugleich. Hlifa musterte einen der Männer, der wohl sehr bald Liras oder Leban gegenüber stehen würde, kurz und erkannte auf Anhieb die vertrauten Klauenspuren ihres Blutbruders. "Ich habe eine Frage gestellt! Was ist hier los?" Sie wusste sofort, dass diese Männer in einen Kampf mit Bjartur und seinen Gefährten geraten sein musste. Eine Wache trat vor und berichtete ausführlich was gesehen war. Danach reichte er ihr, leicht verschämt, einen Bericht Bjarturs und das Buch, das sie kurz zuvor am Blauen Turm vergessen hatte. Wütend kniete sich die Nordfrau neben einen der Männer und rüttelte ihn wach. Er stellte sich als Jeror vor und gestand ihre Taten bereitwillig. Er bat um Gnade für sich selbst, da er ja nur etwas Silber verdienen wollte und keine Probleme mit 'Fremdländern' habe. Kochend vor Wut schickte sie den Feigling wieder ins Land der Träume und befahl den Wachen sofort wieder ihre Posten einzunehmen, zudem sollten sie noch aufmerksamer sein und weitere Übergriffe dieser Art sofort unterbinden. Nach dem die Wachen sich eilig auf den Rückweg gemacht hatten, durchschritt die Lady grübelnd den Raum. "In den Kerker mit den Bastarden. Der verletzte wird soweit versorgt, dass er bei seinem Urteil morgen bei Sinnen ist. Und lass direkt Galgen aufstellen. Bei Tagesanbruch werden sie gehängt. Wegen Landesverat und Wegelagerei. Benachrichtige die Patrouillen, sie sollen ebenfalls Ausschau nach weiteren Wegelagerer halten. Sowas wird hier nicht geduldet!" Teilte sie dem Berg, ein Mitglied der Nachtwache, mit. Immer noch unendlich wütend machte sie sich erneut auf den Weg zu Theornons Stube und berichtete ihm von den Ereignissen des Abends. Er unterstützte ihr Urteil mit einem grimmigen Nicken. So wurde das Urteil am darauf folgenden Morgen vollzogen und eine offizielle Bekanntmachung sowohl zur Königin und dem Kanzler als auch in alle andere Lehen und den Norden gesandt.
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Re: Adlige Gedanken

Beitrag von Beriel » 29 Jul 2017, 12:16

Tectaria...Schlechtes Wetter, leidende Menschen, Templer, die endgültig den Verstand verloren haben und der Jäger aus der Kälte mit seinen Anhängern. Einiges war da schon immer so. Sie haben so ein schönes Land und haben es selbst zugrunde gerichtet...Das kann ich einfach nicht verstehen. Aber ich sattle das Pferd von hinten auf, darum will ich anders anfangen:


Die Reise war sicher nicht geplant...Aethel hatte uns von den fehlenden Seiten des Verbotenen Buches erzählt, die sich in Tectaria befinden sollten. Dann hat das Mädel uns darum gebeten, dass wir dort suchen sollten. Ich verstehe ja den Grund dafür, aber wir hätten ablehen sollen...Theo geht es nicht sehr gut. Die Zustände in seiner alten Heimat haben ihm ganz schön zu gesetzt. Dazu aber später mehr.
Wir kamen nicht sehr weit, da haben wir schon die ersten Toten gefunden... Alle eingeforen, einer der Männer hatte ein Nachricht bei sich, die Jan in seinen Taschen verschwinden ließ. Kurz darauf standen wir vor kämpfenden Templern. Ihre Gegner konnten wir erst nicht zu ordnen, das hatte sich aber schnell erledigt. Der Widerstand und die Templer standen sich gegenüber. Tja, da fiel uns die Entscheidung recht einfach, wir haben eingegriffen und mit ihnen die Templer vertrieben. Djarfur und Hervir wären begeistert gewesen. Theo kannte einen der Männer indirekt, dessen Bruder und er waren gemeinsam bei der Inquisition. Darum hat er uns auch angeboten, dass wir ihn in das Lager des Widerstandes begleiten sollen. Haben wir dann auch gemacht, mussten uns sowieso etwas ausruhen. Der Anführer war ganz freundlich, war doch etwas überrascht. Callum und ich waren irgendwie eine Attraktion da, Nordleute und Märker sehen sie nur selten. Minerva war etwas anders eingestellt, sie hat uns eine zeitlang beobachtet, bevor sie sich getraut hat mit uns zu reden. Wen wundert das schon? Jan sprach immer wieder mit Hildgard, die wie immer unter seinem Hut saß... Echt unfassbar, wie leicht es mir fällt sowas zu schreiben...
Naja, Minverva.. Sie kannte meinen Namen, hätte mich fast am Met verschluckt. Die Erklärung dafür war recht einfach, der Prophet hat ihr von mir erzählt. Netter Mann, schien etwas verwirrt bis wir herausgefunden haben was er ist. Philomeon, so heißt er, ist ein Erzähler. Er hat sogar unsere Reisetagebücher abgeschrieben... Und ich hatte gehofft, dass das Ding von niemand gelesen wird. Aufregen bringt nichts, jetzt ist eh zu spät und ich hab das Ding zweimal, ebenso wie Theo und Callum.

Aber ich schweife ab:

Er hat uns gesagt, wo wir die fehlende Buchseiten und die Formel finden können. Theo hatte mal wieder recht, sie sollten sich in der Bibliothek befinden. Und er konnte mir endlich sagen, dass ich nicht verrückt bin. Obwohl es eindeutig danach aussah. Ich höre die Erzähler schreiben, in meinem Kopf... War etwas beunruhigend. Naja, es hat sich rausgestellt, dass das so gewollt ist. Meine Blutbruderschaft mit Skjalgur hat mich zu einer guten Wahl dafür gemacht. Aber ich kann noch etwas mehr, wie sich auch noch beweisen sollte. Der Jäger aus der Kälte kann mich nicht sehen, er ist blind für mich und damit auch seine Dienerschaft. Bis auf die Templer, die Bastarde haben sich tatsächlich mit ihm verbündet und liefern ihm Menschen zum Verwandeln, nur damit sie ihren Glauben weiter ausüben können. Damit haben sie sich in eine Dimension an Scheißigkeit katapultiert. Würde ihnen gerne alle den Schädel vom Hals holen.
Wir haben eine Entscheidung getroffen, nach dem wir die Zustände in Tectaria gesehen haben. Die Hohenfels wird eine Flotte anführen und nochmal dorthin fahren. Die Leute müssen da weg, Tectaria ist verloren. Hatte da einen Geistesblitz, der leider nicht weit genug ging. Erst wollte ich, dass Theo, Callum, der Berg und Jan mitfahren. Erschien mir als gute Idee, so konnte ich Theo von den verdammten Tunneln fernhalten. Wie gesagt, nicht ganz zu Ende gedacht.
An der Bibliothek sah es nicht gut aus. Templer und Eis waren schon dort. Haben das Eis erstmal ziehen lassen, nachdem Jan sich die Sache angesehen hat. Da lag ein Mann, den sie einfach sterben lassen wollten. Und das konnten wir nicht zulassen. Sind recht schnell gefallen für Templer. Der Mann ist der Enkel von Philemon, Sebastianus. Er hatte auch die Liste, die sowohl von den Templern auch vom Widerstand gesucht wurde. Cleveres Kerlchen, hatte sie im Stiefel versteckt. Haben ihn dann in unserer Lager geschickt, damit wir ihn, seinen Großvater und Minvera auf unser Schiff bringen konnten.
Das Eis hat sich in einem Erleuchtungslager eingenistet, wie passend... Erleuchtungslager sind zur Hirnwäsche und Ausbildung da... Theo, Jan und ein paare Andere waren da... In einer Hütte, nicht weit entfernt, haben wir noch ihre alte Schnapsflasche gefunden. Während wir da auf Jan gewartet haben, der sich die Lage dort angesehen hat, erzählte Theo ein wenig von damals. Callum hat eine Frage gestellt, die mir auch auf der Seele lag und sie nicht stellen konnte. War Jan schon immer verrückt... Natürlich war er das nicht, das haben ihm die Templer angetan... Wie sollte es auch anders sein? Naja, Jan ist zurückgekommen und hat die Situation im Lager geschildert. War nicht sehr ermutigend, wir waren nur zu viert und die waren eindeutig in der Überzahl. Theo hat eine verrückte Theorie aufgestellt, wenn mich der Jäger nicht sieht, dann dürften es seine Mannen auch nicht können. Und wer hätte es gedacht? Es hat funktioniert, bis zu einem gewissen Punkt. Solang ich oder meine Begleiter sie nicht angreifen, sind wir praktischen unsichtbar. Kann noch nützlich sein, muss aber erstmal in Ruhe über alles nachdenken und schreibe sicher nochmal was dazu.
Das Lager: Wir kamen ohne Probleme rein. Da stand ein höherer Diener des Jägers. Tja, nicht sehen heißt nicht, dass sie mich nicht auch spüren könnten, hat der Diener bewiesen. Es kam dort zum Kampf und es sah zwischenzeitlich nicht gut für uns aus. Ich wurde sogar ohnmächtig, ist mir vorher noch nie wirklich passiert, aber das war es mir wert. Wir konnten dadurch viele Gefangene retten, was ist da schon eine kleine Ohnmacht? Theo war mehr davon geschockt, dass sie mich vorher zu Fall gebracht hatten. Für mich war schlimmer, dass der Diener den Eisdrachen zu unserem Schiff geschickt hat...Zum Glück hat er es nie erreicht und wir konnten ihn noch stellen. Leider haben wir dabei zwei Männer verloren, die wir gerettet hatten. Der Drache hat es aber nicht lang gemacht. Ich war ziemlich wütend und hatte Angst um meine Söhne. Theo ging es da nicht anders. Das tat dem Vieh nicht gut, man sollte niemals liebende Eltern wütend machen. Wir wussten da noch nicht, dass unsere Kinder und Mannen unverletzt sind. Darum trieben wir die Pferde durch den Schnee und hielten uns auch nicht lang mit Alvin Magnus, dem Anführer des Widerstand, auf. Wir haben ihn dazu überredet, dass wir Minvera, Philemon, Sebastianus und Sara Polonius, die Enkelin von Marcus Polonius, mitnehmen können. Während das Schiff für die Abfahr vorbereitet wurde, hab ich den anderen gesagt, was ich sehen und spüren konnte. Das war ja auch so eine Sache. Wir stehen mitten im Lager des Feindes und ich kann mich nicht mehr bewegen...
Aber ich hab interessante Dinge gesehen und gepürt:

Der falsche Winterkönig, Dholon, ist alles andere als freiwillig dort. Der Jäger hat ihn an einen Berg gekettet... Dann sah ich nur noch eine Schwärze, wo ich eigentlich überhaupt nichts sehen dürfte. Aber ich konnte es trotzdem, liegt auch an dem Grün in mir. Dort war der Jäger aus der Kälte, er war einfach riesig. Selbst die Bäume waren kleiner als er. Es fühlte sich so an, als ob ich regelrecht bei ihm bin. Kurz darauf war ein Erdbeben spürbar, die Trennung Varathessas... Scheiß Gefühl, vor allem den Jäger dabei zu beobachten, wie er weinend da lag und Schnee und Eis sich über ihn legten... Ich weiß nicht, wieviel davon mehr bildlich gemeint war und was wirklich gesehen ist. Das schlimmste, wohl aber wichtigste an der ganze Sache ist, dass der Jäger durch die Schuld von uns allen, damit meine ich jedes Volk, erwacht. Kriege und derlgeichen lassen ihn aufwachen. Ist eine schöne Scheiße, wenn man mal bedenkt, dass wir uns ständig irgendwas gegenseitig antun...

Wie will man den Jäger wieder zum Schlafen bringen, wenn wir nicht den Arsch hochbekommen und endlich friedlich miteinander leben?
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