An Ofeigur

nicht mehr aktuell
Antworten
Benutzeravatar
Lesabendio
Beiträge:557
Registriert:14 Jun 2007, 21:16

Beitrag von Lesabendio » 09 Jan 2010, 11:16

<div style="text-align:center;">Bild</div>

Überall im Land schwirren Feen herum, die nach Ofeigur suchen. Wenn eine ihn ausfindig machen sollte, wird sie ihm, falls sie es nicht vergisst, mit einem Zauber ein ungefähr feengroßes Bild von Anna mit hochgeschlagener Kapuze erscheinen lassen, mit folgender, leise und flehentlich gesprochener Nachricht:

"Werter Ofeigur.

Ich kann mir vorstellen, daß das Schicksal der Bretonen für euch keine Priorität haben wird, aber ich glaube, daß wir denselben Feind bekämpfen. Und nun benötigen wir dringend eure besonderen Talente. Ich bedaure, daß ich euch meine Bitte nicht persönlich unterbreiten kann, doch Terra Brumalis scheint zur Zeit führerlos zu sein, und ich fürchte, mein diplomatischer Auftrag ist gescheitert. Wenn ihr nicht noch im Laufe des heutigen Tages eure subtilen Methoden der Erkenntnisgewinnung zur Verfügung stellen könnt, wird eine weniger subtile Vorgehensweise gewählt werden, die sich zu einem Konflikt ausweiten mag, dem mehrere menschliche Völker zum Opfer fallen würden. Es liegt bei euch, dafür zu sorgen, daß es nicht zum Schlimmsten kommt.

Dies ist vielleicht unsere verzweifeltste Stunde.
Helft uns, Ofeigur! Ihr seid unsere einzige Hoffnung."

Die feengroße Anna wirft einen beunruhigten Blick über ihre Schulter, so als wäre sie nicht sicher, ob sie nicht beobachtet wird. Dann beugt sie sich vor, um einen kleinen Kristall aus einer Halterung zu nehmen. Daraufhin verlöscht das Bild.

Benutzeravatar
Ofeigur
Beiträge:9
Registriert:17 Dez 2009, 12:24

Beitrag von Ofeigur » 09 Jan 2010, 12:37

Nach ungefähr zwei Stunden landet ein Rabe auf Gloriannas Schulter. Er verweilt einen Augenblick dort, dann scheint er sie in eine Richtung führen zu wollen. An einem einsamen Platz trifft sie auf Ofeigur.

(ooc: ig?)

Benutzeravatar
Lesabendio
Beiträge:557
Registriert:14 Jun 2007, 21:16

Beitrag von Lesabendio » 11 Jun 2010, 16:55

Als in Brumalis in der Frühe die Geräusche des neuen "Tages" beginnen, senkt sich eine der Lichtkugeln aus der Kuppel zu Ofeigurs Rastplatz herab. Sie hält direkt vor seinem Gesicht an und scheint seine Reaktion abzuwarten. Als sie seiner ungeteilten Aufmerksamkeit gewiss ist, geht eine eigenartige Stille von ihr aus. Und dann beginnt sich seine Umgebung zu verändern.

Ofeigur findet sich auf einem verlassenen Schlachtfeld wieder. Asche bedeckt den Boden, und hier und dort ragen schiefe Masten mit zerrissenen Flaggen oder Gerippe von Belagerungsmaschinen in den wolkenverhangenen Himmel. Es gibt aber keine Spuren auf dem Boden, und nirgends sind Menschen zu sehen, weder Tote noch Überlebende. Ofeigur stapft ein paar Schritte durch die Asche, zu den verkohlten Resten einer alten Esche. Ihre Wurzeln ragen ein Stück weit aus dem Boden, und zwischen ihnen findet er einen fingernagelgroßen Raido-Runenstein, zerbrochen in zwei Teile. Als er sich wieder aufrichtet, teilt sich der Himmel.

Licht fließt daraus herunter und verliert sich irgendwo auf dem Schlachtfeld. Es scheint niemand aus den Wolken herabzusteigen. Für einen Moment fragt er sich, wieso er überhaupt davon ausgegangen war. Doch dann spürt er hinter sich Dunja stehen. Als er sich zu ihr umdreht, lächelt sie ihm schelmisch zu und haucht ihm ins Gesicht. Sein Körper verliert die Schwere, und die Kälte weicht aus seinen Knochen. Seine Stiefel lösen sich ein kleines Stück weit vom Boden. Mit einer leichten Handbewegung streicht sie ihm eine lose Strähne aus dem Gesicht. Dann wird ihr Ausdruck ernst, fast sogar wehmütig.

Dunja trägt einen Flügelhelm und eine Rüstung, die martialisch aussieht und dabei doch mehr enthüllt als verbirgt. Sie trägt aber die Runenkette um den Hals, die Ofeigur Anna kürzlich schenkte, und Annas Stimme erklingt in seinem Kopf.

"Ich werde eine zeitlang fort sein," erklärt ihm Anna leise, ohne daß Dunjas Gesicht den Mund bewegt. "Ich brauche Zeit, um zu mir selbst zurückzufinden, denn ich habe mein inneres Gleichgewicht verloren. Ich möchte, daß du dich solange um alles kümmerst. Ich habe das Kommando Hauptmann Aran gegeben, aber zugleich habe ich ihm aufgetragen, deinen Rat anzunehmen, so wie ich selbst es sollte. Er ist vielleicht kein angenehmer Mensch, und manches mag ihm zu einem guten Anführer fehlen, aber ich glaube, er hat Potential, und Energie. Er will Dinge verändern. Zugleich hat er aber mehr Pflichtbewusstsein, Entschlossenheit und Härte als ich zur Zeit aufbringen kann. Alles Übrige wird er lernen, da bin ich fast sicher."

Dunja geht nun an ihm vorbei, bis ihm ihr Rücken zugewandt ist.
Sie hebt ihren Blick zu dem Riß in der Wolkendecke.
Annas Stimme spricht melancholisch:

"Bitte versuche nicht, mich umzustimmen. Dadurch würdest du meine Heilung nur verlangsamen. Wenn ich meinen Glauben wiedergefunden habe, werde ich euch allen vielleicht nicht mehr so sehr zur Last fallen. Bis dahin... ist es besser, wenn ich für mich bleibe und nach meinem eigenen Weg suche. Ich vertraue auf deine Weisheit, Ofeigur, und auf die deines Herren.

Brumalis liegt nun in eurer Hand. Bitte verwahrt es gut.
Ich möchte es bei meiner Rückkehr nicht in Asche gehüllt finden.

Deine Raben werden mich finden, wenn es wirklich notwendig ist."

Als seine wirkliche Umgebung zurückkehrt, sind seine Augen noch immer offen.
Das Licht jedoch ist fort, und die Siedlung scheint noch ein wenig dunkler geworden zu sein...

Antworten