Über die Göttliche Ordnung - Traktate

nicht mehr aktuell
Antworten
Benutzeravatar
Lesabendio
Beiträge:557
Registriert:14 Jun 2007, 21:16

Beitrag von Lesabendio » 06 Mai 2010, 17:18

<div style="text-align:center;">(Anmerkung: dies wurde schon am Mittag des Tages nach der Gerichtsverhandlung angeschlagen)</div>


<div style="text-align:center;">Liras und Leban – Licht und Schatten</div><div style="text-align:center;">Traktat über die Göttliche Ordnung</div>

<div style="text-align:center;">Vieles wurde schon zur Gegensätzlichkeit der beiden bretonischen Götter gesagt.
Vielleicht zu viel.
Denn wir dürfen nicht vergessen, welche Rolle die Brüder für uns spielen.</div>

Einst kehrten wir der tectarischen Kirche den Rücken, um Gott auf unsere eigene Weise zu verehren. Der EINE vereint in sich alle Gegensätze, und hebt Sich damit über alles Nachvollziehbare. Zu einem solchen Gott kann man keine persönliche Beziehung aufbauen, denn Er ist über alles erhaben. Der Glaube bleibt notgedrungen abstakt. Unsere Götter jedoch teilen sich Seine Eigenschaften untereinander auf, und werden dadurch greifbar. Dem EINEN kann man nur gehorchen wie einem König, doch mit einem von IHNEN kann man reden wie mit einem Vater. Wer Liras um Gnade anfleht oder von Leban Rache fordert, kann darauf hoffen, erhört zu werden, denn solche Wünsche entsprechen Ihrem Wesen. Die Gerechtigkeit des tectarischen Gottes hingegen ist unbestechlich, und jeder Versuch käme einer sträflichen Anmaßung gleich.

Liras und Leban verkörpern das, was zusammen nicht sein kann, und was doch auch nicht allein für sich sein kann. Aber da ist noch mehr. Sie führen, unterstützen und beschützen uns. Sie haben uns für Sich erwählt, wie wir Sie für uns erwählt haben. Sie beide haben sich dieselbe Aufgabe zu eigen gemacht, und erfüllen sie mit verschiedenen Mitteln. Ist Liras wohl der Gott der Gnade, und ist Leban auch der Gott der Härte, so verkörpern doch beide Götter zusammen die Ideale der Wahrheit und der Gerechtigkeit, denn dies sind die Eigenschaften Dessen, aus dem sie hervorgegangen sind. Ihre Göttliche Ordnung ist es, die uns zusammenschmiedet und am Leben hält. Ohne sie zerfallen wir in Zwietracht und Chaos, und nichts bleibt, außer Staub.

Manche ziehen Leban vor, da sie meinen, wo er dem Bösen ein Ende setze, lasse Liras unverdiente Gnade walten. Doch sie irren sich. Denn Gnade gibt es nur dort, wo tatsächliche ehrliche Reue ist. Wo aber das Chaos herrscht und sich an der reinen Zerstörung ergötzt, wo es Reue nur vortäuscht, um bald darauf fortzufahren mit seinem gewissenlosen Tun, dort endet die Gnade Liras'. Dort wird auch Er die Frevler jagen und zur Strecke bringen mit Seiner geballten göttlichen Macht. Denn auch Er ist ein gerechter Gott, und kennt keine Nachsicht gegenüber dem Bösen. Seine Paladine tragen ihre Waffen nicht zur Zierde, sondern zum Töten, denn auf diese Weise schicken sie die Unverbesserlichen dorthin, wo sie keinen Schaden mehr anrichten können.

Andere ziehen Liras vor, da sie meinen, daß Leban sich dem Bösen und dem Chaos zuwende, sowie der Nekromantie. Doch auch sie irren sich. Denn Leban hat die Aufgabe übernommen, die Ruchlosen zu strafen, und nur dafür setzt Er seine makaberen Diener ein. Es ist wahr, daß die meisten Dämonen Geschöpfe der Chaos, sogar des Bösen, sind, und sich am Leid der Sterblichen erfreuen. Genauso ist es aber wahr, daß ihre Existenz auf die Hölle beschränkt ist, die sie nicht verlassen dürfen. Nur dort erfüllen sie ihren Zweck: nämlich ihr Reich zu einem Ort des Chaos und der Verzweiflung zu machen, also einem Ort der angemessenen Strafe für jene, die sich ganz dem Bösen verschrieben haben und nicht bereuen wollen. Sollte jemals ein Geschöpf des Chaos an die Oberfläche unserer Welt gelangen, so geschähe dies gegen das Gesetz Lebans, und Seine Diener würden die abtrünnige Kreatur ebenso unbarmherzig jagen wie es die Paladine Seines hellen Bruders tun.

Und das ist es, was wir nicht vergessen dürfen: die Götter sind bei aller Gegensätzlichkeit nicht miteinander verfeindet, sondern verfolgen auf unterschiedliche Weise dasselbe Ziel. Und dieses Ziel sind wir. Aus Liebe und Pflichtgefühl sorgen Sie für unser Wohl und unser Überleben. Keiner von Ihnen, und keines der uns von Ihnen gesandten Geschöpfe, dient dem Bösen oder dem Chaos, auch wenn der äußere Schein manchmal darauf hindeuten mag. Selbst die finstersten Dämonen in der Hölle dienen – wenn auch vielleicht unfreiwillig – einem höheren Zweck. Und so sollen auch wir uns gegenseitig nicht als Rivalen oder gar Feinde sehen, sondern gemeinsam nach dem Wohle Aller streben. Jeder auf seine Weise, und jeder nach seinen Fähigkeiten. Dies können wir von unseren Göttern lernen. Dies SOLLTEN wir von unseren Göttern lernen. Nur so können wir beweisen, daß wir Ihres großmütigen Wohlwollens würdig sind.

<div style="text-align:center;">Die Götter geben uns Schutz, Gerechtigkeit, Ordnung und Kraft.
Sie verlangen nicht viel von uns als Gegenleistung dafür.
Aber es gibt etwas, das wir Ihnen geben können:
Ihre Weisheit und ihren Rat anzunehmen,
und Ihrem Vorbild nachzueifern.
Dies wäre ein würdiges Geschenk.

Dies und unsere Dankbarkeit.
Amen</div>

<div style="text-align:center;">Bild</div>

Antworten