Ein Bote für Wulfus, - - noch vor Wulfus´ Apell verfaßt - (!)

nicht mehr aktuell
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Donar Cadarn

Beitrag von Donar Cadarn » 31 Aug 2005, 17:28

Wulfus wird anhand des Siegels, und der starren Handschrift erkennen ein Schreiben von Donar in Händen zu halten.

Der Ahnen Geister mit Dir mein Hetman.

Ich wollte Dich persönlich sprechen, gleich nachdem ich wieder zurück war. Aber Du warst nicht aufzufinden, mußtest wohl bei den entlegensten Truppenteilen gestanden haben.

Die Zeit eilte, Schritte mußten getan werden, und warten konnte ich nicht. Das WARUM Dir zu erklären, schreibe ich Dir diese Zeilen, da ich nun wieder an die Pflichten innerhalb des Kernlandes gebunden bin, und Dich nicht suchen kann!

Ein Bote Lerhons kam zu uns, bot uns Verhandlungen an, nachdem er eine Nachricht seines Königs überbracht hatte. Doch er kam nicht sehr viel weiter, ein Pfeil "tötete" ihn hinterrücks, und er verschwand vor unseren Augen. Der Pfeil war ein nordischer. Tharon Rodod und Arvid waren anwesend, um dem Bretonen zu zeigen, daß der Rat keine Geheimnisse vor seinem Volke kannte.
Aber das Schicksal schien anderes vorgesehen zu haben. Wiedereinmal wurde die Möglichkeit verhindert, jenen Konflikt friedlich beizulegen, was nicht nur unser Wunsch, sondern auch von dringender Notwendigkeit für das Volk der Nordmannen ist.
Du selbst weißt wie sehr ich es hasse, mich nicht gegen mein augenscheinliches Schicksal wehren zu können. Auch weißt Du, dass ich glaube der Mensch hat nur dann das Recht einst aufrecht vor die Götter zu treten, wenn er sein Schicksaal herausfordert, ungeachtet seiner selbst, wenn er alles gibt, was er vermag, seinen Zielen zu folgen!
Das war der Grund weshalb ich mich sofort auf den Weg machte. Tharon, Rodod und Arvid waren mit der Suche des Mörders beschäftigt. Ich gab mich jener Illusion nicht hin, denn ich wußte, wer ungesehen zu uns herein, einen Botren töten und wieder aus der Feste herausgelangen konnte, der würde sich sicherlich nicht von uns fangen lassen!
Anderes war wichtiger! Noch bevor es zu spät war, durch riesige und durch den Mord wachsame Truppenmassen hindurch zu kommen, machte ich mich allein auf den Weg nach Bretonia, und es schien einem Wunder gleich, dass es mir nicht nur gelang bis in die Stadt zu kommen, sondern sogar vor Lerhon persönlich sprechen zu dürfen!

Was für eine Gelegenheit! Auch wenn ich eigentlich kaum daran dachte, dass es gelingen könnte, mein Leben bewußt preisgegeben hatte, der Versuch war es wert - das zählte. Und bis jetzt scheint jener Alleingang sogar einen Teilerfolg erzielt zu haben.

Ungeachtet dessen, bin ich mir meines Vergehens gegenüber Dir als Hetman, den Huginnern als Beauftragte für diplomatische Angelegenheiten, Rodod als Mitglied des Rates, und damit auch gegenüber dem Volke der Nordmark, allein gehandelt, ohne Absprache, ohne Benachrichtigung, und ohne Berechtigung diesen Schritt unternommen zu haben, vollkommen bewußt! Ich werde diesen Schritt auch beim Thing verantworten, und mich meiner Bestrafung nicht entziehen, niemals! Das weißt Du!

Weiterhin habe ich Tharon und Rodod eiligst von dem Ergebnis der Unterredung mit Lerhon in Kenntnis gesetzt, Du warst immernoch nicht erreicht worden. Wir entschlossen, auf mein alleiniges Antreiben und meine Informationen hin, den Forderungen Lerhons umgehend nachzukommen, da die Zeit immernoch gegen uns spielte!
Lerhon forderte die Rücknahme der Truppen bis zur südlichsten Linie der nördlichen Schwarzberge, jene bewaldete Hügelkette, die jetzt bereits von unseren Truppen gehalten wird.
Lerhon forderte ebenso die Auslieferung des Attentäters, von dem er, wie wir, vermutete, dass es kein Nordmann gewesen sei. Sollte es uns nicht gelingen ihn zu fassen, so verlangte er alle Informationen, die wir über ihn fanden.
Dies waren die Forderungen, die er an uns stellte, um sie uns als Gelegenheit des Vertrauensbeweises zu bieten.

Ich nahm, eigenmächtig, unter den Bedingungen, daß der Rat nur mit Lerhon persönlich verhandeln würde, da wir sonst keinem Bretonen Vertrauen schenken konnten, an.
Da ich für ein Durchsetzen seiner Forderungen aber keine Garantie geben konnte, mußte ihm mein Wort genügen, dass ich mich dafür einsetzen würde!

Auch werde ich für mich selbst die Konsequenzen aus jenem eigenmächtigen Handeln ziehen, und den Ratsposten als Jarl, dessen ich mich als ungeeignet und unwürdig erwies, einem Besseren zur Verfügung stellen.
Wie Du jenen Treuebruch deines Gefolgsmannes als sein Hetman bestrafst, lege ich ohne jeglichen Widerspruch in Deine Hände.

Wisse, dass ich als Diener des Nordvolkes handelte, dass ich das tat, was ich meinte tun zu müssen um nicht nur das Wohl, sondern sogar das Fortbestehen der Nordmannen in diesem Land zu bewahren.
Ich tat es eigenmächtig, ohne jeglichen Befehl, ohne Dein Einverständnis, und sogar ohne jegliche vorherige Absprache oder nur Benachrichtigung!

Wulfus, wir beide sind schon lange weitaus mehr als nur Gefährten, Freundschaft verbindet uns. Und als Dein Freund bitte ich Dich, dass Du dies vergißt, unserer Freundschaft nicht gedenkst, wenn Du tun mußt, was Deine Pflicht als Hetman und als freier Nordmann mit Stimmrecht beim Thing Dir befiehlt! Keine Gnade! Sie würde Dir als Schwäche ausgelegt, und den Warägern ihre Glaubwürdigkeit nehmen!

In ewiger Treue,
den Göttern befohlen.

Donar Cadarn

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Wulfus
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Beitrag von Wulfus » 31 Aug 2005, 18:22

Wulfus las den Brief durch...
Bei keiner Zeile verzog er das Gesicht.
Ebenso emotionslos verfasste er einen Brief:

"Thor mit dir, Donar.
Deine Zeilen war sehr informativ...und ich bin mit den Ergebnissen sehr zufrieden. Aber du hast recht, ich habe NIE Schwäche gezeigt und WERDE auch nie Schwäche zeigen, solange ich Hetmann der Waräger bin. Unsere Freundschaft wird darunter nicht leiden, von meiner Seite aus nicht, aber...du sagtest ja, dass du dir der Konsequenzen bewusst bist.
Ich hoffe auf eine BALDIGE Versammlung und werde mich darauf vorbereiten.

Mehr bleibt nicht zu sagen, die Götter mit dir, JARL Donar."


Der kurze gefasste Brief erreichte Donar in Bälde.

Donar Cadarn

Beitrag von Donar Cadarn » 31 Aug 2005, 18:47

Regungslos las Donar die knappe Nachricht, dann nickte er nur, legte sie vor sich auf den großen Tisch, und begann seine Arbeit fortzusetzen, nachdem er den Boten entlohnt hatte.

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