"Ich grüße Dich, Liebste!
Die Grenze ist nun für jeden wieder passierbar, und Wulfus wird als Anführer aller nun die Verhandlungen beenden, mit einem guten Ende:
Wir fahren nach Midgard.
Ich habe Deinem Vater geschrieben, dass ich ihn aufsuchen werde, denn Eure Familie, unsere Familie, soll uns begleiten. Und ich werde dann um Deine Hand anhalten.
Mein Herz schreit nach Dir, und ich liebe Dich bedingungslos, Schönheit unter den Schönen.
Liebste Grüße und der Götter Segen,
Dein Tharon"
Brief an Fylgia
"Freya mit Dir, liebste Fylgia!
Ich kann nicht mehr warten. Sobald hier im Norden alles auch mal ohne meine Anwesenheit klappt, werde ich Dich aufsuchen, Dich und Deine Familie. Ich will Dich endlich heiraten.
Erwarte mich also schon bald!
Verborgen schimmert Frühlingssonne
Hinter weit verzweigten Pfaden.
Himmelswege weit verschneit
So wie Wege, Straßen, Wälder, Wiesen.
Wir haben uns gefunden in einer Winternacht,
Gefunden, geliebt, verbunden,
Gewärmt, erfreut, gefroren.
Niemand ahnt, wann Winter geht,
Auch nicht die Himmelswölfe.
Siehe nun! Wie Wild sich tummelt
An längst vergessenen Auen!
Sie rufen! Sie wärmen! Sie klagen!
„Nichts ist dort, nur Frost und Eis!“
Rufen sie arg und bang.
Ahne nun, meine kalte Stimme,
Wann wird der Frühling dich vertreiben?
Wagst es nicht zu fragen,
Wagst es nicht zu denken
An die Sonne, die da schmelzt dein weißes Kleid.
„Weh mir!“ wirst du rufen, Meister aus Eis!
Ins Dickicht lang geahnter Klagen
Gehen wir –zu warten- nein, zu wissen!
Wissen, dass die Kälte geht,
Wissen, dass die Sonne scheint
Hinter weit verwunschenen Wolken –
Ohne ein Lied, ohne ein Weinen
Wissen wir, leiden nicht.
Fällt eine Amsel aus dem Nest,
Im Nebel sie gestorben,
Friert ein Fuchs in seinem Bau,
Die Dunkelheit hat Namen.
Wenn all dies ist und ist gewiß:
Fasst Du meine Hand,
Fass ich Dein Gesicht.
In der Kälte, tief im Leid scheint
Die Hoffnung leis hinein:
Ein Glitzern hier,
Ein Scheinen dort.
Und Fuchs und Amsel leben schon
In des Frühlings Warm.
Es spiegelt in Deinen Augen sich
Eis und Schnee und Frost und Nebel.
Auch Sonne sehe ich darin,
Weit ab von Himmel –Nein!
In Deinem Herz, in Deiner Seele
Brennt ein liebes Licht.
Der Atem wird still.
Die Augen sind geschlossen.
Öffnen wir, atmen wir?
So wird es geschehen:
Wunsch vom Frühling
So singen wir ein leises Lied,
Pochen hoch hinan!
So dass es jeder Gott beschaut,
Wir spüren keine Angst!
Ach! Frühlingssonne scheine uns,
Denn Du bist uns das Schönste.
Knospen, Blüten, weites Feld,
Auen, Wiesen, Wälder.
Ein Wunsch, mein Schatz,
Mehr ist es nicht.
Ende des Winters
Ein Schwert zerschneidet Frost,
Klirrend bricht das Eis.
Jetzt, da Winter geht, sehn ich ihn schon herbei.
Erst wenn es geht,
Erkenne ich,
Es war so rein, so still und leis.
Wenn das weiße Kleid zerrissen,
Wenn Fenster nicht mehr trüb,
Wenn Kristalle sind entschwunden,
Wenn Kälte flieht in warmen Wind,
Wenn Mensch und Tier sich leise scheiden,
Wenn Kerzenlicht der Sonne weicht.
Dann steht hinauf ein grünes Sams,
Dann schaut hinaus ein Kinderglück,
Dann sanft und weich der Bach uns fließt,
Dann weich und warm die Luft uns rauscht,
Dann jeder geht den neuen Weg,
Dann scheint uns fern das große Licht.
Der Atem wird still.
Die Augen sind geschlossen.
Öffnen wir, atmen wir?
Tief geblickt und weit gesehen
Haben wir den Wintertraum.
Seine Kühle, seine Kälte
War ein wunderbares Glück:
Denn, siehe, Liebste,
Er kehrt so nimmer mehr zurück.
Erst wenn es geht,
Erkenne ich,
Es war so rein, so still und leis.
Doch wo Trauer ist, da ist auch Trost!
Wo Sehnsucht ist, da steht Erfüllung:
Der Trost des Frühlings wartet schon,
Uns zu zeigen, wie der Winter war.
- Tharon"
Ich kann nicht mehr warten. Sobald hier im Norden alles auch mal ohne meine Anwesenheit klappt, werde ich Dich aufsuchen, Dich und Deine Familie. Ich will Dich endlich heiraten.
Erwarte mich also schon bald!
Verborgen schimmert Frühlingssonne
Hinter weit verzweigten Pfaden.
Himmelswege weit verschneit
So wie Wege, Straßen, Wälder, Wiesen.
Wir haben uns gefunden in einer Winternacht,
Gefunden, geliebt, verbunden,
Gewärmt, erfreut, gefroren.
Niemand ahnt, wann Winter geht,
Auch nicht die Himmelswölfe.
Siehe nun! Wie Wild sich tummelt
An längst vergessenen Auen!
Sie rufen! Sie wärmen! Sie klagen!
„Nichts ist dort, nur Frost und Eis!“
Rufen sie arg und bang.
Ahne nun, meine kalte Stimme,
Wann wird der Frühling dich vertreiben?
Wagst es nicht zu fragen,
Wagst es nicht zu denken
An die Sonne, die da schmelzt dein weißes Kleid.
„Weh mir!“ wirst du rufen, Meister aus Eis!
Ins Dickicht lang geahnter Klagen
Gehen wir –zu warten- nein, zu wissen!
Wissen, dass die Kälte geht,
Wissen, dass die Sonne scheint
Hinter weit verwunschenen Wolken –
Ohne ein Lied, ohne ein Weinen
Wissen wir, leiden nicht.
Fällt eine Amsel aus dem Nest,
Im Nebel sie gestorben,
Friert ein Fuchs in seinem Bau,
Die Dunkelheit hat Namen.
Wenn all dies ist und ist gewiß:
Fasst Du meine Hand,
Fass ich Dein Gesicht.
In der Kälte, tief im Leid scheint
Die Hoffnung leis hinein:
Ein Glitzern hier,
Ein Scheinen dort.
Und Fuchs und Amsel leben schon
In des Frühlings Warm.
Es spiegelt in Deinen Augen sich
Eis und Schnee und Frost und Nebel.
Auch Sonne sehe ich darin,
Weit ab von Himmel –Nein!
In Deinem Herz, in Deiner Seele
Brennt ein liebes Licht.
Der Atem wird still.
Die Augen sind geschlossen.
Öffnen wir, atmen wir?
So wird es geschehen:
Wunsch vom Frühling
So singen wir ein leises Lied,
Pochen hoch hinan!
So dass es jeder Gott beschaut,
Wir spüren keine Angst!
Ach! Frühlingssonne scheine uns,
Denn Du bist uns das Schönste.
Knospen, Blüten, weites Feld,
Auen, Wiesen, Wälder.
Ein Wunsch, mein Schatz,
Mehr ist es nicht.
Ende des Winters
Ein Schwert zerschneidet Frost,
Klirrend bricht das Eis.
Jetzt, da Winter geht, sehn ich ihn schon herbei.
Erst wenn es geht,
Erkenne ich,
Es war so rein, so still und leis.
Wenn das weiße Kleid zerrissen,
Wenn Fenster nicht mehr trüb,
Wenn Kristalle sind entschwunden,
Wenn Kälte flieht in warmen Wind,
Wenn Mensch und Tier sich leise scheiden,
Wenn Kerzenlicht der Sonne weicht.
Dann steht hinauf ein grünes Sams,
Dann schaut hinaus ein Kinderglück,
Dann sanft und weich der Bach uns fließt,
Dann weich und warm die Luft uns rauscht,
Dann jeder geht den neuen Weg,
Dann scheint uns fern das große Licht.
Der Atem wird still.
Die Augen sind geschlossen.
Öffnen wir, atmen wir?
Tief geblickt und weit gesehen
Haben wir den Wintertraum.
Seine Kühle, seine Kälte
War ein wunderbares Glück:
Denn, siehe, Liebste,
Er kehrt so nimmer mehr zurück.
Erst wenn es geht,
Erkenne ich,
Es war so rein, so still und leis.
Doch wo Trauer ist, da ist auch Trost!
Wo Sehnsucht ist, da steht Erfüllung:
Der Trost des Frühlings wartet schon,
Uns zu zeigen, wie der Winter war.
- Tharon"
"Liebste Fylgia,
hiermit danke ich für den angenehmen Tag mit Dir und Deiner werten Familie.
Ich bin wohlbehalten von der Queste in den Süden zurückgekehrt. Aber vielleicht hast Du ja Interesse, Dir meinen Arm, der wieder mal verwunden wurde, anzusehen...
Außerdem habe ich eine Idee:
Fria, eine Heilerin meiner Sippe, hat die Absicht, in Midgard einen Kräutergarten anzulegen. Ich habe sie nun beauftragt, vielleicht mit Deinem Rat und Deiner Hilfe dies zu bewerkstelligen. Wenn Du also magst, wird sie sich bei Dir melden.
Ich sehne mich nach Dir und verbleibe in inniger Liebe:
Tharon"
hiermit danke ich für den angenehmen Tag mit Dir und Deiner werten Familie.
Ich bin wohlbehalten von der Queste in den Süden zurückgekehrt. Aber vielleicht hast Du ja Interesse, Dir meinen Arm, der wieder mal verwunden wurde, anzusehen...
Außerdem habe ich eine Idee:
Fria, eine Heilerin meiner Sippe, hat die Absicht, in Midgard einen Kräutergarten anzulegen. Ich habe sie nun beauftragt, vielleicht mit Deinem Rat und Deiner Hilfe dies zu bewerkstelligen. Wenn Du also magst, wird sie sich bei Dir melden.
Ich sehne mich nach Dir und verbleibe in inniger Liebe:
Tharon"
Werte Fylgia,
Ich schreibe das, was ich zu sagen habe, in diese Zeilen, nicht etwa, um mich zu verstecken, sondern weil ich glaube, dass es so auch Dir leichter fällt, dies zu erfahren:
Du hast mir viel gegeben, und ich hoffe, dass auch ich Dir etwas geben konnte. Deine Familie hat mich offen und ehrlich aufgenommen. Und ich stehe dafür auch in ihrer und Deiner Schuld. Das ist zweifellos, und ich bin dankbar für alles, was ich ungefragt bekam.
Ich kann Dich nicht heiraten. Ich glaube, die miteinander verbrachte Zeit war wunderbar und schien mir auch eine Rettung zu sein aus den Stricken der Vergangenheit. Doch nun, da ich lange nachdachte und erkannte, wie es in meinem Herzen steht, muß ich feststellen, dass wir nicht füreinander bestimmt waren. Ich kann es nicht genau erklären, aber eine innere Gewißheit bringt mich dazu, dies zu erkennen.
Du hast nichts Falsches getan. Ich habe Dich in allem immer als redlich und ehrlich empfunden. Der Fehler liegt bei mir. Ich habe etwas gesucht, das ich in Dir nicht gefunden habe. Und zwar nicht, weil mit Dir etwas nicht stimmt, sondern mit mir. In mir war immer noch eine unerfüllte Sehnsucht. Diese war es auch, die mich dazu brachte, ein Fest für die Hochzeit veranstalten zu wollen. Der Welt wollte ich zeigen, wen ich gefunden habe und wen ich heirate. Weil es die Welt ist, die einem so oft ein Bein stellt.
Du wolltest kein Fest und ich habe es hingenommen. Und zwar, weil es Dein Wunsch war. Doch letztlich habe ich erkannt, dass ich Dein Unbehagen, unter vielen Menschen zu sein, nicht teile. Du wärst also an meiner Seite niemals ewig glücklich geblieben und darum beende ich es nun um unseretwillen.
Ich bin mir sicher, Du könntest viele Männer glücklich machen und wünsche und bete, Du mögest den einen finden, der ich nicht war. Es tut mir leid.
Dennoch, wenn einst Wunden verheilt sind, bist Du stets am Feuer der Huginner willkommen, Fylgia.
Der Götter Segen mit Dir.
Tharon
Ich schreibe das, was ich zu sagen habe, in diese Zeilen, nicht etwa, um mich zu verstecken, sondern weil ich glaube, dass es so auch Dir leichter fällt, dies zu erfahren:
Du hast mir viel gegeben, und ich hoffe, dass auch ich Dir etwas geben konnte. Deine Familie hat mich offen und ehrlich aufgenommen. Und ich stehe dafür auch in ihrer und Deiner Schuld. Das ist zweifellos, und ich bin dankbar für alles, was ich ungefragt bekam.
Ich kann Dich nicht heiraten. Ich glaube, die miteinander verbrachte Zeit war wunderbar und schien mir auch eine Rettung zu sein aus den Stricken der Vergangenheit. Doch nun, da ich lange nachdachte und erkannte, wie es in meinem Herzen steht, muß ich feststellen, dass wir nicht füreinander bestimmt waren. Ich kann es nicht genau erklären, aber eine innere Gewißheit bringt mich dazu, dies zu erkennen.
Du hast nichts Falsches getan. Ich habe Dich in allem immer als redlich und ehrlich empfunden. Der Fehler liegt bei mir. Ich habe etwas gesucht, das ich in Dir nicht gefunden habe. Und zwar nicht, weil mit Dir etwas nicht stimmt, sondern mit mir. In mir war immer noch eine unerfüllte Sehnsucht. Diese war es auch, die mich dazu brachte, ein Fest für die Hochzeit veranstalten zu wollen. Der Welt wollte ich zeigen, wen ich gefunden habe und wen ich heirate. Weil es die Welt ist, die einem so oft ein Bein stellt.
Du wolltest kein Fest und ich habe es hingenommen. Und zwar, weil es Dein Wunsch war. Doch letztlich habe ich erkannt, dass ich Dein Unbehagen, unter vielen Menschen zu sein, nicht teile. Du wärst also an meiner Seite niemals ewig glücklich geblieben und darum beende ich es nun um unseretwillen.
Ich bin mir sicher, Du könntest viele Männer glücklich machen und wünsche und bete, Du mögest den einen finden, der ich nicht war. Es tut mir leid.
Dennoch, wenn einst Wunden verheilt sind, bist Du stets am Feuer der Huginner willkommen, Fylgia.
Der Götter Segen mit Dir.
Tharon