Vrammyr

Geschichten rund um eure Charaktere
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Auluua
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Beitrag von Auluua » 20 Feb 2010, 17:13

Es ist ein alltägliches Bild in Szithlin. Tote Drow werden aus dem weiten Unterreich zurück in die Stadt gebracht. Sie haben gekämpft. Anders als sie es gewohnt sind. Sie mussten sich verteidigen.

Es gibt nicht viel was einem Drow in seiner Heimat, in der absoluten Dunkelheit, im Unterreich gefährlich werden konnte. Kaum jemand nahm es mit ihrer Schnelligkeit auf, mit ihrem Geschick oder mit ihren Augen. Augen die in der Dunkelheit so gut, oder sogar besser, funktionieren als die eines Menschen bei Tageslicht. Sie sind meisterlich darin sich zu verbergen und ihren scharfen Ohren entgeht kein Laut.
Doch da gibt es etwas. Es ist noch nicht lange da doch schrecklicher als alles was sich die Drow vorstellen konnten. Ihre Temperatur gleich sich ihrer Umgebung an, ihre Füße sind so beschaffen das sie keinen Laut von sich geben es sei denn sie bringen kleine Kisel in Bewegung und ihre Augen sind die selben wie die der Drow. Sie sehen alles. Der Natürliche feind der dunkelelfischen Rasse.

Niemand weiss wo diese Wesen die man sich wie Skorpione vorstellen kann herkommen. Waren sie vieleicht schon immer da und haben in den Drow eine neue Nahrungsquelle gefunden? Sind die Zwerge schuld und haben in ihrer Dummheit einen Stollen geöffnet aus dem diese Wesen strömen? Niemand weiss die Antwort. Das Volk leidet, alle Drow werden zur Verteidigung eingesetzt weshalb der Sklavennachschub abgeschwächt ist und gänzlich zu versiegen droht. Drowsklaven haben eine nur sehr kurze Lebenserwartung weswegen die täglichen Reisen an die Oberfläche ausbleiben. Nurnoch wenige, ältere, verbrauchte Drow dürfen sich um Sklaven kümmern da die jungen gebraucht werden.

In dieser Kriese lebt eine stolze Drow familie die wie alle nach der Macht strebt. Nach der Macht über Szithlin und damit über alle Drow zu herrschen. Qu'ellar Vrammyr. Es ist das dritte in der Hierarchie. Es hat die kleinste Truppenstärke, die wenigsten Diener und das geringste, magische Potenzial. Es scheint ihr Schicksal zu sein für immer unter den magiebegabten und wohl von Lolth mehr geliebten Häusern zu existieren.
Ein Schicksal welches eine der niederen Yathrin mehr als allen anderen Drow dieses Hauses nicht zu passen scheint. Nedkah Vrammyr. Sie und ihr Mann, der Veldrin Antroos Vrammyr, sind Eltern von zwei sehr jungen Drow. Illimeyl, ein Mädchen und Vesznar, ein Junge. Das Mädchen ist gerade einmal zwei Jahre älter als ihr Bruder, was bei den Drow keine seltenheit ist. Sie bekommen viel mehr Kinder als Elaya aufgrund ihrer verschwenderischen Lebensart was den Tot ihres Gleichen angeht.
Nedkah und Antroos sind wie bereits beschrieben unzufrieden mit der Situation ihres Hauses und sie wollten etwas dagegen tun. Doch was kann man tun als vom Schicksal benachteiligte? Das herrschende Haus setzt immer zuerst den Nachwuchs von Haus Vrammyr ein um die Skorpione abzuwehren. Einmal um nicht die eigenen Soldaten zu verlieren aber auch um die niederen Häuser klein zu halten und so die eigene Machtposition nicht zu gefährden.

Dann passiert etwas. Lolth spricht zu Nedkah:
"Schenke mir ein weiteres Kind, es wird einen Teil von mir in sich tragen. Es wird stark sein und es soll den Namen tragen den ich dir nun sage: Shurdriira"
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Beitrag von Auluua » 26 Feb 2010, 16:09

Achzehn Monate später:

Nedkah liegt auf einem Altar, um sie herum stehen drei Yathrin die als Geburtenhelfer fungieren. Eine Geburt läuft nicht anders als bei Menschen ab.
Doch dieses mal ist alles anders: Das Kind scheint nicht aus der dafür vorgesehen Öffnung kommen zu wollen, die Priesterinnen entscheiden sich dafür die Bauchdecke aufzuschneiden und das Kind zu holen. Die Entscheidung haben sie zu spät getroffen. Nedkah wird von innen Durchbohrt, ein spitzer Gegenstand ragen aus ihrem Bauch, sie blutet und schreit. Das was ihren Bauch verlassen hat, hat die Form eines Kegels, vorne Spitz und nach hinten hin wird es breiter, die Grundform ist rund. Bei genauerem betrachten sieht man dass die kurze Lanze aus tausenden feinen Fäden besteht, sie sind ausgehärtet und haben die konsistenz von Stein. Im nächsten Moment spreizen sie Fächerartig auseinander, einem Schirm gleich. Die Bauchdecke wird aufgerissen, außerdem die Beine und der obere Teil des Torsos abgetrennt. Zurück bleibt nur der Teil des Rückens der hinter dem Bauch der Mutter ist, darauf gebettet ein Drowmädchen. Es sieht aus wie ein gewönliches Kind, bis auf seine Hand. Die Spinnenweben entspringen ihr. Das Kind öffnet die Augen, es sieht die blut bespritzten Geburtenhelfer aus pechschwarzen Fasettenaugen an. Dann fallen die Augen des Kindes zu, die Hand nimt wieder ihre normale Form an.
Antroos steht Sprachlos da und sieht sie Szenerie mit verengten Pupillen an, er ist unfähig sich zu bewegen.
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Beitrag von Auluua » 03 Mär 2010, 06:45

Einige Jahre später

Antroos kann seine Tochter nicht töten, laut Loth ist sie stark, sie wird Haus Vrammyr nach oben bringen, eine neue Ära wird beginnen.
Shurdriira ist ein stilles Kind. Weinen oder Schreien ist ein Fremdword für diesen Säugling. Nachts wenn sie schläft passieren allerdings seltsame Dinge. Sie fängt an zu sprechen obwohl niemand da ist.
Im Alter von etwa einem Jahr schläft sie garnicht mehr, die Konversationen haben aufgehört.
Als sie sechs ist und die ersten Eignungstest machen muss der ihren späteren Werdegang im Haus Vrammyr bestimmen wird muss sie das erste mal in ihrem Leben kämpfen. Ihr Gegner ist eine der Töchter der Herrschenden Valsharess von Haus Vrammyr. Sie wurde bereits mit vier im Kampf unterrichtet und sollte nur als Beweis dafür, dass die antierende Valsharess und ihr Nachwuchs diesen Platz verdient haben, daran teilnehmen. Ihr werdegang war längst bestimmt.
Shurdriira steht diesem selbstbewussten Mädchen mit den zwei Dolchen gegenüber. Im nächsten Augenblick ist ihre Gegnerin verschwunden. Shurdriira sieht sich um doch kann sie das andere Mädchen nicht entdecken, dann kommt der Angriff aus dem Nichts. Beide Dolche werden gleichzeitig von hinten richtung Herz des Mädchens gestoßen, doch sie kommen nicht an. Wie von Geisterhand und ohne diese Entscheidung getroffen zu haben kommen aus Shurdriiras Körper wieder diese Spinnenweben die sich verhärten und die Dolche abwehren. Shurdriira dreht sich nachdem sie den Angriff realisiert hat ihrer Kontrahentin zu, ratlosigkeit liegt in ihrem Blick. Ihre Gegnerin lässt jedoch nicht locker und greift wieder an. Wieder ein geschickter Schlag, einer der tötlich sein musste und den ein Mädchen wie Shurdriira nicht abwehren kann. Doch wieder wird sie beschützt. Vier Hiebe später steht sie immernoch etwas perplex da, unverletzt und sie weiss nicht warum. Ihr wurde nie von ihrer Geburt erzählt und von der Geschichte ihrer Eltern, ihr Vater schwieg dazu.
"Sie will dich töten, tu etwas dagegen", sagt ihr dann eine Stimme in ihrem Kopf. Das erste mal seit fünf Jahren beginnt Shurdriira wieder mit sich selbst zu sprechen. "Wer bist du?" flüsterte sie leise, alle Drow um den Kampfring herum sehen sie an. "Ich bin deine Mutter, du musst auf mich hören Kind. Ich werde nicht zulassen das dir etwas geschieht aber du darfst auch nicht Tatenlos dastehen. Tu etwas!"
Shurdrirra erschreck, sie greift nun ebenfalls an. Ihre Bewegungen sind unbeholfen und sie sticht ins Leere. Hochmütigt bewegt sich ihre Gegnerin nur so weit von der Spitze ihres Dolches weg das sie gerade nicht getroffen wird, ein abgeklärtes Mädchen.
Wieder diese Spinnenweben, diesmal kommen sie von unter Shurdriiras Ärmel hervor, sie umschlingen den Dolch und ihre Hand, schlängeln sich nach vorne und verlängern die Spitze. Die harten,spitzen Weben durchbohren die Tochter der Valsharess von Haus Vrammyr.
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Beitrag von Auluua » 10 Mär 2010, 06:46

Am selben Tag

Shurdriira steht immernoch mit ausgestrecktem Sticharm da und sieht dem Mädchen beim Sterben zu. Eiligt kommt einer der Aufpasser der jungen Qu'essan herbei, zieht den Dolch aus dem Körper des Mädchens und verschwindet mit ihr.
Fast zur gleichen Zeit stürmt auch Antroos auf das Schlachtfeld und packt seine Tochter am Arm. er zieht sich hinter sich her und bringt sie nach Hause.
"Du bleibst hier. ich werde zur Valsharess gehen. Deine Geschwister werden auf dich aufpassen."
Eine ewigkeit scheint zu vergehen. Illimeyl und Vesznar sind bereits schlafen gegangen. Nur sie nicht, sie schläft nicht, schläft nie. Zusammengekauert sitzt sie in einer Ecke des Hauses und wartet auf ihren Vater. Sie steht grundlos auf und geht in die Mitte des Raums wo sie dann bewegungslos verharrt.
Von vier Seiten fliegen plötzlich Dolche auf das sechsjährige Drowmädchen zu. Sie sind alle so geworfen das sie tötlich treffen, doch dazu kommt es nicht. Spinnenweben die sich verhärten Wehren wieder alle Angriffe gegen sie ab, dann fallen sie zu Boden und liegen im Kreis um sie herum, wieder weich und flexibel. Die vier Attentäter kommen aus dem Schatten, allesamt sind sie maskiert. "Du weisst warum wir hier sind. Du hast die Tochter der Valsharess getötet"
Sie ziehen weitere Dolche und greifen an. Sie sind schnell und präzise. Ein Streich nach dem anderen wird abgewehrt. es erscheinen immer mehr Weben aus dem kleinen Mädchen, nach der Abwehr fallen sie dann zu oden wie die anderen. Die Angriffe der vier Attentäter werden immer schneller, sie steigern sich in einen wahren Kampfrausch hinein. Die Verteidigung des Mädchens scheint nichtmehr hinterher zu kommen: Dann erheben sich alle Weben die vorher am Boden lagen und legen sich um das Mädchen, sie wird komplett eingehüllt. Es sieht aus als würde ein riesengroßer, weißer Wollkneul mitten im Raum stehen. Die Fäden verhärten sich wieder, das Mädchen scheint unerreichbar.
"Nutze meine Kraft, Kind", hört sie wieder eine Stimme. "Ich zeige dir was ich meine"
Die Kugel um das Mädchen löst sich wieder auf, sie steht immernoch in der Mitte des Raums, die Angreifer sind nichtmehr zu sehen. Weben gehen von ihr aus in alle vier Himmelsrichtungen und dann richtung Decke hoch. Sie schaut die Attentäter an welche umsponnen knapp unter der Decke hängen. "Such dir einen aus, schließ die Hand und sieh was passiert", sagt die Stimme in ihrem Kopf dann wieder.
Sie tut wie ihr geheißen. Der Attentäter der ihr am nächsten ist liegt im Fokus ihrer Aufmerksamkeit. Sie streckt ihm ihre Hand entgegen, dann ballt sie sie zu einer Faust. Die Spinnenweben ziehen sich ruckartig zusammen und zerquetschen den Attentäter unter sich, ein Blutregen geht in dem Zimmer nieder. Den zweiten und dritten tötet sie auf die selbe Art.
Dann wendet sie sich dem vierten Angreifer zu, jener ruft: "Warte, Tochter!" Es ist ihr Vater, sie kennt seine Stimme. "Er wollte dir auch schaden", hört sie dann wieder in ihrem Kopf, sie blickt aus ihren amethistfarbenden Augen die eingewobene, maskierte Gestallt an.
Sie zerquetscht auch ihn.
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Beitrag von Auluua » 17 Mai 2010, 10:15

Jahre später

Einige Jahre sind vergangen, Shurdriira wird zum meistbehüteten Geheimnis in Haus Vrammyr. Man sieht die Gefahr die von ihr ausgeht, aber auch das Potenzial. Trotz der großen Hoffnungen die das Haus in sie hat wird sie gemieden, die einzigen Personen die sich in ihre Nähe wagen sind ihre zwei älteren Geschwister, jedoch fürchten sie ihre Schwester genauso wie alle anderen.
Es kommt immerwieder zu zwischenfällen mit Orrl, einer Tierspezies die man als Skorpion beschreiben kann. Sie legen ihre Eier in die Körper von Drow. Eine offensive gegen diesen Feind wird gestartet,viele Drow aller sechs Häuser werden entsandt, nur die hälfte von ihnen kommt zurück. Was niemand in der Stadt weiss, allesamt sind sie infiziert mit der tötlichen Brut. Sie schweigen weil sie den Tot durch die anordnung ihrer Königinnen fürchten. über 50% der gesamten Drow Armee ist im Kampf gefallen, weitere 40% sind infiziert und werden schon bald sterben. Die Häuser stehen vor dem Aus, Szithlin steht vor dem Aus.
Als dann endlich alle Skorpionbabys schlüpfen und ihre Wirte umbringen fallen auch die anderen Skorpione in Szithlin ein. Eine kurze Schlacht entbrennt in der fast alle Drow getötet werden. Drei Häuser, die kleinsten, können sich retten. Glannath, Mlezzir und Veladorn.
Shurdriira und ihre Geschwister werden in ihrem Haus von den einfallenden Skorpionen überrascht, das jüngste Familienmitglied, welches gelernt hat ihre Kräfte selber zu lenken ohne die Hilfe von IHR wehrt alle Angriffe ab. Die kleine Familie folgt den schwachen, feigen Häusern ins neue Szithlin. Ein vorerst sicherer Ort.
Hier leben die drei nun versteckt und nicht als Vrammyr bekannt im Haus Veladorn, alle nehmen sie tiefe Positionen in der Hierarchie des Hauses ein.
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Beitrag von Auluua » 27 Mai 2010, 10:35

Irgendwann in "Neu"-Szithlin

Shurdriira und ihre Geschwister leben jetzt seit einigen Jahrzehnet im neuen Szithlin. Es gab nie irgend welche Zwischenfälle, alle drei taten das was nötig war, aber nicht mehr. Die Königinnen der drei herrschenden Häuser entscheiden dann das eine Expedition in die verlorene Stadt unternommen werden musste um einige wichtige Artefakte zu bergen, die Truppenstärke der Drow ist groß genug dafür geworden. Glannath, Mlezzir und Veladorn entsenden allesamt Truppen, angeführt von einer hohen Priesterin von Haus Glannath und ihrem militärischen Berater. Ruhm und ansehen bei der Spinnengöttin erwarten sie.
Shurdriira und ihre drei Geschwister sind unter den Truppen Veladorns, jene Truppen die zuerst hinein geschickt werden um die Lage zu studieren und mit großer wahrscheinlichkeit zu sterben. Das Los des schwächsten Hauses.
Der Weg durch das Unterreich gestalltet sich überraschend Problemlos, der lange Marsch von Neu-Szithlin nach Szithlin verläuft ohne auch nur einen einzigen Kontakt zu iregend einer Lebensform. Angekommen in Szithlin betreten die Einheiten Veladorns die Stadt zuerst, allesamt sind sie überrascht. Die Stadt ist leer, keine Orl weit und breit, selbst mit mitgebrachten Sklaven können nichts und niemanden ausmachen.
Sogleich wird der Anführerin berichtet. Sie ordert die Truppen an alles zu durchsuchen und jedes Artefakt, vor allem jene welche Lolth gelten und huldigen, aufzunehmen und zu einem Sammelpunkt zu bringen.
Shurdriira und ihre Geschwister kapseln sich ab und gehen zuerst in ihre alte Heimat, ins Haus Vrammyr. Sie machen eine furchtbare Entdeckung ....
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Beitrag von Auluua » 20 Sep 2010, 20:27

Heute


Viele Jahre, Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte sind seit dem Zwischenfall in Alt Szithlin vergangen. Ganz genau kann Shurdriira das nicht sagen. Man wird sich wohl kaum an sie erinnern, nicht in dem Haus in dem sie unter gekommen ist und auch sonst nirgens in der Stadt, die Stadt die sie so lange gemieden hat. Sie bringt den nötigen Mut auf der nötig ist um die Stadt zu betreten, der nötig ist um stark genug aufzutreten um nicht sofort der Lust und Laune einer hohen Priesterin zum Opfer zu fallen und zu sterben.

Sie geht direkt auf die erste Wache zu die sie sieht: f'sarn rath. ussta fuu'ux wun Blythindur zhah phor.
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