Der Thron des Winters

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Tharon
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Der Thron des Winters

Beitrag von Tharon » 20 Jun 2017, 14:32

OOC Informationen:

Dieser Thread dient zur Beschreibung der Reise ins Jorganschelf, der Reise zum Thron des Winters, dem Winterkönig und dem Jäger aus der Kälte und vielleicht darüber hinaus, welche von der Gruppe aus Skjöldbur bald durchgeführt wird.
Teile dieser Reise werden hier im Forum durch die Spielleitung beschrieben werden, Spieler sind dazu angehalten, ihre Reaktionen und Handlungen während der Reise hier zu posten. Dies bezieht sich auf alles, was nicht im Spiel ausgespielt werden kann oder soll.

Die Seereise wird einige Zeit umfassen, wie auch die Reise an Land. In dieser Zeit sind die Charaktere nur bedingt spielbar, und für die RP Abende in Midgard müssen dann alternative Charaktere genutzt werden!

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Re: Der Thron des Winters

Beitrag von Tharon » 20 Jun 2017, 14:33

DER THRON DES WINTERS

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Tharon
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Re: Der Thron des Winters

Beitrag von Tharon » 02 Sep 2017, 09:54

TEIL EINS

DIE REISE NACH BLYRTINDUR



Erster und Zweiter Tag:

"Sommerwind"

Es war zwei Tage nach dem großen Fest, als das Morgengrauen sich gerade aus einer klaren Nacht, in welcher der Mond von einem hellen Schleier umgeben war, herausgeschält hatte, dass das große Langschiff abgelegt hatte. Thore hatte es noch nachträglich inspizieren und verstärken lassen, denn wer wusste schon, ob nicht der falsche Blakkur eine absichtliche Sabotage des Gefährts herbeigeführt hatte? Die Masten und Planken waren ebenso mit Metallbeschlägen und eisernen Ringen verstärkt wie der Bauch des Schiffes. Tuch und Segel waren gegen Wind und Wetter behandelt worden, und ebenso die Ruder hatten am unteren Ende Verstärkungen aus Eisen erhalten. Am Bug hatte Thore auf Hrafnas Wunsch nicht nur eine große metallene Schneide angebracht, damit sich das Schiff durch das Eis des Nordens pflügen könnte, sondern ebenso eine Galleonsfigur, ein Abbild Heimdalls, dem das Heiligtum in der Nähe Skjöldburs geweiht worden war.
Die Vorräte waren sicher unter Deck verstaut worden. Natürlich hatten Hrafna und Rewulf die Pechfackeln und Zunder nicht in die Nähe der vier Kisten Donnerkraut eingelagert, denn man wollte das Schelf erreichen und nicht in einer riesigen Wolke aus Rauch und Pulver in die himmlischen Höhen gelangen. Neben dem Donnerkraut hingen in einem eisernen Gestänge sechs Donnerrohre, und ebenfalls weit von der explosiven Mischung stand eine Kiste, die bis oben hin gefüllt war mit Hardings Zettelchen, um gegebenenfalls Feuergeister herbeirufen zu können. Zwei Dampfkampfmaschinen surrten leise vor sich hin und schienen die Truhe, welche gefüllt war mit den notwendigen Ersatzteilen, zu bewachen; als würden sie ihr eigenes Leben schützen wollen. Schleifsteine, Zangen, Nähzeug und allerlei Werkzeug standen neben besagter Truhe herum, alles mit Seilen befestigt. Ihnen folgten eine ganze Ladung Felle, während in den Kojen für die kleine Mannschaft fellgefütterte Schlafsäcke aus Segeltuch lagen, die durch erhitzte Steine bereits aufgewärmt wurden. Im anderen Teil des Schiffsbauches lagerten die Nahrungsmittel, vor allem Haltbares und Fettreiches, denn der Norden verlangte viel.
So verschwand das voll beladene Schiff, das Hrafna 'Sommarvinden' getauft hatte, von der Küste Skjöldburs. Im Fjord wehten kräftige Winde, als die Sommarvinden nach Norden abdrehte, um anschließend entlang der Ostküste des Landes zu fahren. Hier war es zwar nicht windstill, doch das Inland mit seinen Bergen und Hügeln fing die stärkeren Westwinde ab, sodass eine angenehme salzige Brise das Schiff voran treiben konnte. Die Quellwolken am Himmel zogen sich zusammen, als die Sommarvinden nach zwei Tagen um ein Kap herum fuhr, das sich aus den Steilklippen eines Gebirgsausläufers des nordöstlichen Midgards bildete. Ein einzelner riesiger Fels hing so weit über, dass es aussah, als könnte er jeden Augenblick einfach in die unten tobende Brandung stürzen. Natürlich geschah das nicht, aber Seemänner stellten sich allerlei Dinge vor, wenn sie auf Reisen waren. Aber war dort nicht eine Gestalt zu sehen gewesen? Erst hatte einer der Ostfolder sie entdeckt, dann ein weiterer und nun konnte einjeder sie sehen: Auf dem Felsen, der das Meer überragte wie eine Hand, die das Wasser schöpfen wollte, stand eine einsame Gestalt. Und sie hob einen knochigen Arm an und schien der Sommarvinden nachzuwinken. War es eine Frau oder ein Mann, eine alte oder junge Gestalt, es war nicht zu sehen. Die Haare waren lang und strähnig, und wie sie im kühlen Wind wehten, sah es aus, als wäre die Gestalt eine Holzpuppe, die an Fäden an den dichter und grau werdenden Wolken hing. Doch als die ersten Regentropfen fielen, war die Gestalt schon wieder verschwunden.
"Ein Sturm, wir fahren in einen Sturm", rief einer der Nordleute aus dem Krähennest.
Und in der Tat erhob sich etwa fünf oder sechs Meilen voraus ein dunkler Wall aus beinahe schwarzen Wolken, drohend und brodelnd, als würde der Jäger aus der Kälte selbst ihn gerufen haben. "Kommt nicht her, wagt es nicht", schien der ferne Donner zu grollen.

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Beriel
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Re: Der Thron des Winters

Beitrag von Beriel » 11 Sep 2017, 21:16

Ich dachte mir, da Radulf noch zu klein und die Reise doch sehr gefährlich ist, schreibe ich einige Sachen auf. Das kann ich ihm dann vorlesen oder er liest es später mal selbst.

Die Nacht war kaum vorrüber, da brachen wir schon auf. Ich frage mich zwar immer noch, ob wir nicht verrückt sind, aber das ändert nichts an unserem Reiseziel: Das Jorganschelf. Einfach ist das hier alles nicht, Hrafna und ich mussten unseren kleinen Jungen zurücklassen. Radulf war nicht sehr erfreut darüber, ich kann ihn durchaus verstehen. Nur sollen wir tatenlos zusehen, wie der Jäger aus der Kälte mit seinem eisigen Heerwurm unsere Heimat überrennt? Nein, ganz sicher nicht! Wir sind Nordmannen und -frauen, wir bekämpfen unsere Feinde gleich wie mächtig sein mögen. Und dass er Freunde von uns gefangen hält, werden wir auch nicht dulden. Sicher, es besteht die Gefahr dass wir nicht zurückkehren, aber dann sind wir wenigstens für eine gute Sache gestorben.

(Falls du das selbst liest mein kleiner Liebling, dann merk dir folgendes: Dein Vater und ich werden dich immer lieben. Wir mussten ins Schelf fahren und es wenigstens versuchen. Du musst für die, die liebst kämpfen. Du musst für das, was du liebst kämpfen. Aber vor allem musst du für die Götter kämpfen. Vergiss niemals, wer dein Vater ist. Er ist der größte Hetman unser Zeit. An seiner Seite zu kämpfen und vielleicht auch zu sterben, ist die größte Ehre, die ich mir vorstellen kann.)

Vor zwei Tagen haben wir noch ein großes Fest, die Hochzeit von Sigandi und Moira, gefeiert, aber jetzt fahren wir nach Blyrtindur. Dort werden wir auf den eigentlichen Winterkönig treffen, Ormur. Er wird uns begleiten und uns im Kampf unterstützen. (Bin ja gespannt, wie er so ist.)
Um die Beladung des Schiffes musste ich mich nur beiläufig organisieren. Ich habe mich mit Davinicol um den Proviant gekümmert. Wobei Davinicol auf alles ein Auge haben musste. Hrafna hat ihm die undankbare Aufgabe übertragen, dass er unsere Vorräte verwalten wird. (Zum Glück bin ich davon verschont geblieben.)
Unsere Vorräte umfassen die verschiedenste Dinge, von Essen über Werkzeuge bis hin zu zwei Dampfmaschinen. Rewulf hat wieder mal eine Anleitung beigelegt. Ich werd die Steuerung übernehmen müssen, Hrafna ist das zu kompliziert. Da die Fahrt bisher ganz ruhig verläuft, befass ich mal mit den drei Anleitungen, die uns Harding, Rewulf und Derkos mitgeben haben. Die drei Kerle waren doch tatsächlich so frech und haben sie mir in die Hand gedrückt. Derkos meinte schmunzelnd: "Du verstehst sowas ja recht schnell, du kannst es den anderen dann ja erklären." Das hat Hrafna nicht wirklich gefallen, da der kleine Seitenhieb ihm galt. Sie meinen das nicht wirklich böse, sie stehen alle hinter ihm. Das ist mehr ein freundschaftliches Geplänkel.

Ich stand in den letzten Tagen immer wieder an der Reling und habe mir unsere Heimat angesehen. Midgard ist ein raues Land, aber es ist auch sehr schön. Hoffentlich werden wir es wiedersehen. Um Skjöldbur mache ich mir zur Zeit nur wenige Sorgen, Hrafna hat zwei gute Stellvertreter ernannt: Rewulf und Derkos. Die beiden werde unsere kleine Siedlung bis in den Tod verteidigen, das haben sie bereits schon einige Male bewiesen. Darum gönne ich mir es, tief durch zu atmen und die frische Seeluft in meinem Herzen einzuschließen. Wie gesagt, wir wissen ja nicht, ob wir die Reise überleben oder nicht. Obwohl wir auch dort nicht vollkommen auf uns gestellt sind. Hlifa wird uns irgendwie helfen, sie soll für uns sehen. So wie ich das verstanden habe, bezieht sich das auf die Schwärze hinter dem Thron des Winters. Da hinein sehen kann wohl nur sie, hat etwas mit ihrem Blut zu tun. Mir wäre es ja lieber gewesen, wenn Hlifa einfach mitgefahren wäre, aber ihr Mann scheint sich zu große Sorgen um sie zu machen. Ist irgendwie schon erstaunlich, dass er sich überhaupt um jeden als sich selbst sorgt. Tja, so ist das aber mit der Liebe, sie verändert einen.
Ich persönlich hätte Theralia gerne bei uns gewusst, da wir nur gemeinsam die Kraft, die der Schwarm uns verleiht, richtig einsetzen können. Sie musste aber in Skjöldbur bleiben, Derkos braucht sie dort. Hoffentlich können sie ihre Aufgaben erfüllen, die beiden haben einiges vor sich. Angefangen bei der Suche nach den Liedern, bis hin zur Unterstützung von Aethel, einer Magierin, die ein Heilmittel gegen die Seuche sucht. Gleich ob wir zurückkehren oder nicht, ich weiß wenigstens meinen Sohn in guten Händen. Derkos und Theralia werden ihn zu einem wunderbaren Mann erziehen, der seinem Vater in nichts nachsteht.
Die Sommervinden, so hat Hrafna unser Schiff getauft, gleitet scheinbar mühlelos über das Meer, wir kommen noch gut voran. An der Spitze des Kaps sahen die Männer etwas seltsames, eine Gestalt. Wir haben alle versucht sie zu erkennen, leider konnten wir das nicht wirklich. Ob Mann oder Frau, das ist schon so eine Frage.. Was soll´s? Es ist erstmal unwichtig, das Wetter schlägt um. Es sieht nach einem heftigen Unwetter aus. Man könnte meinen, dass etwas oder jemand uns davon abhalten will, unser Ziel zu erreichen.
Erstaunlich, dass der Mensch nur hinter seiner Maske ganz er selbst ist.
Edgar Allen Poe

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enyra
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Re: Der Thron des Winters

Beitrag von enyra » 11 Sep 2017, 22:11

Zwei Tage war die Sommarvinden jetzt unterwegs, zwei Tage die Davinicol damit verbracht hatte die ersten Felle mit seinen magischen Steinen zu versehen und immer mal wieder an seinem Taschenecaloscop herumzuschrauben. Auch nahm er seine Aufgabe, den Proviant zu verwalten, sehr ernst und prüfte mehrmals am Tag alle Vorräte um sicherzustellen dass auch nichts fehlte. Gerade war er nach einer dieser Überprüfungen wieder zurück an Deck gekommen, als er sah wie sich einige nach einer Gestalt auf einem Felsen den das Schiff passierte, umsahen.

Er ging etwas näher und setzte seine Brille auf, doch auch damit konnte er nicht ausmachen wer oder was dort auf dem Felsen war, also holte er die Spionelle hervor und schickte sie auf einen kleinen Erkundungsflug. Kaum dass sie zurückkam fing das Wetter auch schon an etwas rauer zu werden. Es begann zu regnen und Hrafna bat ihn die Spionelle auf einen weiteren Flug zu schicken...in den aufziehenden Sturm...

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