Sie kam gerade über die Brücke geritten, von einem Besuch bei Tharon und wollte nun zurück zum blauen Turm um dort noch einige Dinge zu erledigen. Sie wollte gerade weiter in Richtung Edai reiten, als hinter ihr eine Frau ihres Volkes über den Weg lief und ein Bretone- er schien noch sehr jung zu sein- mit einem interessanten Steinwesen entgegen kamen. Sie hatte nichts dagegen, möglicherweise durch eine nette Unterhaltung aufgehalten zu werden und so stieg sie von ihrem Pferd und rief Phelan und den Welpen Phil zu sich. Die Frau – Sie stellte sich später als Tellur vor- fragte sie, ob der Welpe das Junge von dem großen Wolf sei, was Lariena schmunzelnd verneinte mit den Worten: „Wenn es so wäre müsste ich mir wohl sorgen um IHN machen.“
Der junge Bretone – älter als vielleicht fünfzehn oder sechzehn mochte er nicht sein – zitterte am ganzen Leib, doch als sie ihn fragte ob sie ihm helfen könne, verneinte er dies. Plötzlich kam ein Nordmann mit einem toten Schwein über der Schulter hinzu, das er direkt neben ihnen auf den Boden knallen ließ und sofort begann, es auszunehmen. Die Organe des Tieres- bis auf das Herz – schmiss er den beiden Wölfen hin, die sich gleich darüber her machten. Er stellte sich als Skjalgur vor und fragte alle, ob es irgendwem aufgefallen sei, dass er verfolgt wurde. Lariena antwortete ihm, dass sie sich schon denken könne, wen er damit meint und Tellur sagte nur, dass sie bereits auf ihn warten würde. Und wie erwartet trat einige Momente später Mandelir hinter Tellur aus dem Schatten. Und natürlich konnte er, wie sie schon mehrfach gehört hatte, sich auch diesmal nicht zurückhalten und legte sich beinahe mit Skjalgur an, als ein Ork an der Gruppe vorbei in Richtung Brücke ging. Skjalgur sah dem Ork nach und machte eine Bemerkung über kleine Riesen und Schwäche. Daraufhin drehte sich der Ork um, kam auf die Gruppe zu und baute sich vor Skjalgur auf. Dieser wollte Tak’Reth, wie er sich wohl nannte, eines seiner zusammengeschnürten Bündel mit dem Schweinefleisch geben, doch der Ork warf es auf den Boden und trat es mit einem Fuß zu Unansehnlichem Matsch. Die Wölfe freuten sich natürlich darüber. „Fhirbolg nicht essen Beute die essen eigene Clan.“ sagte er gen Skjalgur und blickte dann zu Mandelir und Tellur, die ebenfalls etwas zu ihm gesagt hatten und schlug vor, einfach sie zu essen. Doch da mischte sich wieder Mandelir ein und fing sich somit die Wut des Orken und einige Augenblicke später knallte er neben Lariena auf den Boden. Wäre sie ihm nicht ausgewichen, wäre er wohl direkt auf ihr gelandet. Sie sagte ruhig zu den beiden Kelten, sie sollen still sein und sich nicht weiter einmischen, doch viel vermochte das nicht zu bringen, da die beiden nicht einmal auf sie hörten, als sie wütend von ihr angebrüllt wurden. Dann wollte der Ork von Tellur, dass sie vor ihm nieder knien und sich entschuldigen solle, doch sie blieb stur stehen. Lariena schüttelte nur leicht den Kopf und dachte sich, wie man nur so stur sein könne. Dann sagte sie leise zu ihr, dass es wohl in dieser Situation besser wäre, darauf zu hören und zu machen, was er verlangte. Nachdem sie endlich niedergekniet und sich entschuldigt hatte, ging der Ork mehr oder weniger zufrieden weiter. Doch die Spannungen wurden nicht weniger. Ganz im Gegenteil. Es wurde nur noch schlimmer. Der Bretone verabschiedete sich, was in der Situation für ihn wahrscheinlich auch das Beste war.
Mandelir konnte sich noch immer nicht zurückhalten und beleidigte wohl Skjalgur. Wenige Augenblicke später standen sich die beiden Kampfbereit mit gezogenen Waffen gegenüber. Lariena setzte sich zu ihren Tieren und beobachtete den Kamp interessiert und aufmerksam. Der Kampf zog sich lange hin, denn keiner schien bereit aufzugeben. Sie war vollkommen konzentriert auf die Kämpfer, dass sie nicht einmal bemerkte, dass sich Kindron angeschlichen hatte und plötzlich neben ihr stand. Ihm gefiel es natürlich nicht, dass die „dummen großen“ sich mal wieder ohne einen Grund hauten, doch sie sagte ihm, dass die beiden wohl einen Grund haben und dass er sich besser raushalten solle, damit ihm nichts passiert.
Einige Zeit später hatte Skjalgur Mandelir fast entwaffnet und dieser gab endlich auf. Er wollte gerade seine Waffen wieder aufnehmen, als Kindron beiden jeweils eine Nuss an den Kopf warf. Er fragte sie, ob sie wissen, warum er dies getan hat und ob sie wüssten, warum diese kleine Nuss stärker als jeder von ihnen sei. Doch sie konnten es nicht beantworten…oder wollten es nicht.
Die beiden Kämpfer setzten sich zu Kindron und Lariena und sie versorgte Skjalgurs Wunden. Die unter seinem Fuß, in dem im Kampf Mandelirs Axtblatt gesteckt hatte, war besonders schlimm und sie musste es Nähen. Er schien große Schmerzen zu haben, doch die versteckte er gut vor den Anwesenden. Mandelir kümmerte sich um seine Wunden selbst.
Skjalgur erzählte, wo er herkam und auch über seinen Gott. Sie hörte ihm interessiert zu, denn sie hatte noch nie von Nordmännern gehört, die nur einem Gott dienen. „Ziu“ – so nannte er ihn, lebe in einem See in seiner Heimat dem Godewald, erzählte er. Kindron freute sich darüber, denn er dachte wohl, dass Ziu ein anderer Name für Aquaia sei und wettete mit ihm um zweimal verstecken sielen, dass Ziu ihn bestimmt mögen würde. Skjalgur kramte in einem seiner Beutel und holte zwei Dinge heraus. Zum einen, einen kleinen schwarzen Stein, den er Kindron gab. „Ein Stein aus dem See im Godewald“ sagte er ihm. Das andere war eine Kleine Wurzel, die er Lariena gab. „Für deine Hilfe. Zur Behandlung von Wunden“ Sie nickte und verstaute die Wurzel in einem ihrer Beutel. Auch Kindron hatte etwas aus einer Tasche geholt. Ein grünes Blatt - im Winter. „Wenn du in Gefahr bist, zerkaue es oder binde es um deine Waffe. Es wird dir helfen“ sagte er und gab es Skjalgur. „Aber, das geht nur einmal. Denke also genau darüber nach, wann du es benutzt.“
Sie unterhielten sich noch eine Weile und gingen dann alle ihrer Wege. Skjalgur wollte im Wald einen Schrein errichten, Kindron wollte zu Aslardill gehen und Lariena war ja so oder so schon auf dem Weg zum Turm gewesen. Allerdings wollte sie danach so schnell wie möglich mit Tharon über diese Begegnung sprechen.Statistik:Verfasst von Lariena — 15 Jan 2008, 14:56
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